|
Sind "Hart aber fair"-Zuschauer klüger als "Big Brother"-Fans?
Haben die öffentlich-rechtlichen TV-Sender - wie oft unterstellt wird - tatsächlich ein schlaueres Publikum als die privaten Anbieter? Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat den Bildungsstand der Zuschauer von drei grundverschiedenen TV-Formaten verglichen. Das Ergebnis dürfte mancherorts einen Kulturschock auslösen: Demnach haben 47% aller "Big Brother"-Zuschauer einen Abschluss an weiterführenden Schulen, Abitur oder gar einen Universitätsabschluss. Das Bildungsniveau unterscheidet sich damit nur minimal von jenem der Zuschauer des ARD-Polittalks "Hart aber fair" (48%). Überflügelt werden die Frank Plasberg-Jünger sogar noch von den Stefan Raab-Fans: "TV total"-Zuschauer erreichen in dieser Wertung sogar 56%. Der Medienexperte Joe Grobel ist nicht verwundert: "Der Bildungshintergrund sagt nichts über den Geschmack oder die Präferenzen aus. In den letzten zehn bis 15 Jahren hat sich das Fernsehen von sozialen Zwängen entkoppelt", erklärt Grobel gegenüber "Welt Online". Bemerkenswert findet er eher die Altersstruktur: Plasbergs Publikum zählt zu 85% zur Altersklasse der über 50-jährigen, während bei Raab nur 16% dieser Altersgruppe vertreten sind. Mit Blick auf die Rundfunkgebühren sei das bedenklich: "Im letzten Jahr sahen nur fünf Prozent der unter 29-Jährigen die ARD und ZDF. Das kann nicht der Auftrag sein, eine so wichtige Gruppe nicht zu bedienen. Wenn öffentlich-rechtliche Sender die Jüngeren nicht erreichen, muss man dies im Hinblick auf die hohen Rundfunkgebühren diskutieren." Harald Schmidt kommentiert die Altersstruktur seines Senders mittlerweile mit viel Ironie. Der letzten Ausgabe seiner Late-Night-Show war eine Texttafel mit Warnhinweis vorangestellt: "Diese Sendung ist nicht geeignet für Jugendliche unter 49 Jahren." 30.01.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: welt-online.de; Bild: RTL II+WDR/Sachs [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|