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Verdacht auf Schleichwerbung beim MDR
Wieder mal ein Verdacht auf Schleichwerbung bei einem öffentlich-rechtlichen Sender: In der vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) produzierten und vom MDR und HR ausgestrahlten "Starparade der Volksmusik" (18.10., 20.15 Uhr) wurde laut Schilderung der "Frankfurter Rundschau" (FR) auf einer mit Dorfbrunnen und Fachwerkhäuser-Kulisse verzierten Bühne musiziert. Zwischen neutral beschriftetem "Café" und "Wirtshaus" bekam die Firma "Heyde Kosmetik" ein eigenes Häuschen. Deren Schriftzug wurde "viele Male ins Bild" gerückt, später "tanzten einige Musiker auch noch zwischen den Erzeugnissen der Töpfer herum". Für die FR "Schleichwerbung der offensichtlichsten Art". Für den großen Schriftzug mit seinem Firmennamen habe Heyde-Geschäftsführer Eberhard Heyde nichts bezahlen müssen. "Das hat der Regisseur entschieden", so Heyde gegenüber der Zeitung. Die Aktion sei vom Sender ausgegangen. Die Firma habe ihre Produkte zeigen können, und seine Frau sei auch noch interviewt worden. "Dafür gab es sogar noch Gesprächshonorar - da waren wir natürlich froh". Beim MDR ist man zu einer recht eigentümlichen Interpretation der Sachlage gelangt. Die Keramikfirma sei schließlich in die Sendung "journalistisch eingebunden" gewesen, zitiert die Zeitung einen Unternehmenssprecher. Die Firma habe die Preise der Volksmusik-Gala hergestellt, und deren Produktion sei in der Sendung auch gezeigt worden. Beim schleichwerbeverdächtigen Teil der Sendung soll es sich zudem um Zusammenschnitte von 1999 handeln: "Nach damaligen Regelungen war das produktionstechnisch und für die Ausstrahlung völlig in Ordnung". Nachdem 2005 im Zuge diverser öffentlicher-rechtlicher Schleichwerbeskandale die Richtlinien geändert wurden, ist das jetzt allerdings nicht mehr völlig in Ordnung. 27.10.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: fr-online.de [www.wunschliste.de]
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