Rund 450.000 Mal weltweit hat sich die "Chant"-CD der Heiligenkreuzer Mönche bislang verkauft. Nach Angaben der Interpreten nur ein Versehen, denn auf den Markt geworfen habe man den gregorianischen Choral eigentlich ganz ohne kommerzielle Hintergedanken. Nun wird eine Weihnachts-CD-Box nachgeschoben, und auch die Anfragen von Fernsehanstalten reißen nicht ab.

Höhepunkt des medialen Hypes: Der Auftritt zweier Pater am vergangenen Samstag in "Wetten, dass..?": Zwischen Karl Lagerfeld, Sylvie van der Vaart, Michael "Bully" Herbig und Carla Bruni saßen dort Pater Karl Wallner, Rektor der päpstlichen philosophisch-theologischen Hochschule Heiligenkreuz, und Pater Philipp.

Ihr Auftritt hätte nur das Ziel gehabt, die Kirche in den Medien einmal positiv darzustellen, berichten die Gläubigen nun dem Online-Portal der Katholischen Kirche in Österreich: "Es war für uns ein persönliches Opfer, weil wir uns in dieser Glitzer- und Pointenwelt sehr unwohl gefühlt haben." Über die Qualität der Sendung sei man jedoch entsetzt gewesen, erzählt Pater Wallner. Hätte er vorher gewusst, "wie tief das Niveau angesichts mancher Blödelei sinken würde, hätte ich es mir wohl doch noch mal überlegt".

Lob gab es immerhin für Thomas Gottschalk, der sich im Vorgespräch bezüglich kirchlicher Themen gut informiert gezeigt hätte. Der Umgang der Pater mit den anderen Show-Gästen hatte "ein wenig den Charakter von Star- oder Künstlerseelsorge", so Wallner: "Diese Leute stehen alle unter einem permanenten Druck, wie sie wohl beim Publikum ankommen. Und da wir als Ordensleute für sie aus einer ganz anderen, fremden Welt kommen, sind sie gleich auf uns zugekommen und haben ganz offen mit uns geplaudert."

Weniger gut gefallen hat ihm allerdings der Humorist Atze Schröder: "Herrn Schröder haben wir akustisch nicht verstanden. Mitbrüder aber haben uns gesagt, dass der Mann abgrundtief blöde war. Und wie da mit Lebensmitteln umgegangen, mit Würsteln gehäkelt und in Senf gebadet wurde - nein, in diese Welt gehören wir nicht."

10.10.2008 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: t-online.de, katholisch.at

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