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ARD zieht positives Olympia-Fazit
Die Olympischen Spiele sind zwar noch nicht vorbei, dennoch zieht die ARD schon heute eine positive Bilanz ihrer Berichterstattung.
Lutz Marmor, Intendant des federführenden NDR, spricht von einem "herausragenden Zuschauerinteresse". Trotz der Zeitverschiebung von sechs Stunden hätten die Übertragungen Marktanteile von mehr als 40 Prozent erzielt und bis zu fünf Millionen Zuschauer erreicht. Der finanzielle und personelle Einsatz habe sich gelohnt, so Marmor. Dabei klopft Marmor vor allem dem ARD-Programmdirektor Dr. Günter Struve auf die Schulter. Dessen Einschätzung "war goldrichtig, dass möglichst viele Live-Sendungen, eine Zusammenfassung am Vorabend und die spätabendliche Aufbereitung mit "Waldi und Harry" erfolgreich sein würden." Quoten-Highlights waren laut ARD der Pferdsprung beim Kunstturnen der Frauen (4,87 Millionen Zuschauer; Marktanteil von 41%), das Reckfinale der Männer (4,78 Mio, Marktanteil 45,1%) und das Viertelfinale der Fußball-Damen gegen Schweden (4,06 Mio., Marktanteil 31,0%). Alle Live-Übertragungen aus Peking erreichten nach Angaben des Senders zusammen im Schnitt einen Marktanteil von 27,6% und eine Zuschauerzahl von 2,10 Millionen. Die Tageszusammenfassungen "Olympia extra" am Vorabend sahen durchschnittlich 2,56 Millionen (Marktanteil 15,8%). Bei "Waldi & Harry" schauten im Schnitt 1,70 Mio. zu (Marktanteil 11,3%). ARD/ZDF-Teamchef Walter Johannsen hatte im Vorfeld den fehlenden Kooperationswillen der Gastgeber gerügt und die Chinesen als "überfordert" bezeichnet (wunschliste.de berichtete). Nun möchte er "ausdrücklich das deutlich erkennbare Bemühen der Chinesen hervorheben, gute Gastgeber zu sein". Kritik an der Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF gab es allerdings von außerhalb. Vielerorts wurden die zeitversetzten Übertragungen kritisiert. Zwar können die Sender naturgemäß nicht bei jeder wichtigen Entscheidung live auf Sendung sein, wenn diese sich zeitlich überschneiden, dennoch vermittelten die Moderatoren beider Sender dem ahnungslosen Zuschauer immer wieder den Eindruck, er sei live dabei, wenn tatsächlich jedoch eine "Konserve" gesendet wurde. "Das ist um so ärgerlicher, weil die Sender nur selten darauf hinweisen. Der Zuschauer wird für dumm verkauft", heißt es beispielsweise in einem Kommentar der "Ruhr Nachrichten". Auch in Internetforen wird den Sendern Spielraum für Manipulationen unterstellt. Während anderswo gerade um Medaillen gerungen wurde, sendeten ARD und ZDF (zu?) oft noch ausführliche Interviews mit Sportlern und Experten, deren Wettbewerbe längst vorbei waren. Mit der Einblendung eines "LIVE"-Schriftzuges, wie bei anderen Sendern üblich, könnten ARD und ZDF hier für Transparenz - und vor allem auch für mehr Zuschauer-Service - sorgen. 22.08.2008 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: ARD, Ruhr Nachrichten; [www.wunschliste.de]
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