Beim "A-Team" stieg Murdoch noch ins Flugzeug ein, heute besiegelte sein Namensvetter den Einstieg bei Premiere. Der australische TV-Tycoon Rupert Murdoch (76) sicherte sich 14,58 % des deutschen Pay-TV-Senders, der sich erst vor ein paar Tagen selbst den Free-TV-Sender GIGA einverleibt hatte (wunschliste.de berichtete). Den Anteil übernahm ein mit Murdochs Firma News Corp. verbundenes Unternehmen vom Kabelnetzbetreiber Unitymedia und bezahlte pro Aktie 17,50 Euro. Insgesamt legte Murdoch 287 Millionen Euro in bar auf den Tisch, worüber sich Unitymedia-Chef Parm Sandhu sehr freute, habe er damit doch einen "hervorragenden Verkaufserlös" erzielt.

Murdoch teilte heute in New York mit, dass er im deutschen Pay-TV-Markt ein großes Potential sehe und jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg sei. Auch der Aktienmarkt freute sich und schoss die Premiere-Papiere um bis zu 25 % in die Höhe. Ein Händler meinte, dass dies den Weg frei mache für weitere Anteilskäufe und mutmaßte sogar: "Das sieht nach einer Übernahme aus".

Unitymedia hatte anlässlich der Zusammenarbeit mit Premiere bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga im Februar letzten Jahres 16,4 Millionen Aktien des Unternehmens erworben. Das Kartellamt genehmigte dieses Geschäft jedoch nur unter der Auflage, dass der Anteil bis Mitte 2009 wieder verkauft werden müsse. Das ist jetzt passiert.

Bereits seit Monaten wurde darüber spekuliert, wer den Anteil von Unitymedia kaufen würde. Sowohl die französische Vivendi-Gruppe als auch Murdochs News Corp. galten als heiße Kandidaten. Sollte Murdoch Premiere komplett übernehmen wollen, seit mit einem Übernahmepreis um 16 Euro je Aktie zu rechnen.

07.01.2008 - Mario Müller/wunschliste.de
Quelle: ARD, Handelsblatt;

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