Im Vorabendprogramm war es in den 70ern Gang und Gäbe, 50minütige Serien in zwei Teilen auszustrahlen. Durch diese Methode schafften es die ARD-Sender, eine damals noch verbotene Werbeunterbrechung durch die Hintertür einzuführen.

Wenn die Sendezeit nicht mehr ausreichte, wurden schon mal Abspänne weggelassen. Die Fantômas-Filme mit Louis de Funès liefen 1975 und 1977 im ZDF nur in auf knapp 90 Minuten gekürzten Fassungen, wobei noch weitaus mehr fehlte als nur der Abspann. Erst 1988/89 wurden die ungekürzten Fassungen zum ersten Mal im deutschen Sprachraum ausgestrahlt - im Schweizer Fernsehen (Teil 1 und 2 auch mit dem vollständig eingedeutschten Abspann, der weder im ZDF noch später bei den Privaten zu sehen war - vom 2. Teil habe ich selbst noch eine Videoaufzeichnung).

Wenn Wahlsonntag war, ließ das ZDF bei seinen Sonntagsserien grundsätzlich den Abspann unter den Tisch fallen, um früher mit der Wahlberichterstattung weitermachen zu können. Bei der letzten Folge von "Mondbasis Alpha 1" war man jedoch dermaßen übereifrig, dass nicht nur der Abspann, sondern auch die letzte Szene fehlte, worauf man bei späteren Wahlsonntagen die Abspänne wieder zeigte. Im ZDF-Ferienprogramm wurden bei Serien wie "Daktari" oder "5 Freunde" nur in den seltensten Fällen die Abspänne gezeigt. Häufig wurden die Folgen so schnell abgebrochen, dass die letzte Szene nicht mehr komplett zu sehen war. Und während der Folgen wurden laufend die Telefonnummern des ZDF-Ferienprogrammstudios eingeblendet - nicht am unteren Bildrand, sondern mitten im Bild in großer Schrift über mehrere Zeilen hinweg. Die Reihe "Trickbonbons" lief normalerweise eine Viertelstunde. Nach dem Vorspann kam ein kurzer Gesang, dann folgte eine Barbapapa-Folge, danach wurde musikalisch zu einem "Johannes Flattermann-Tipp" übergeleitet, bevor nach einem kurzen Gesang weiter der nächste Trickfilm (Chapi-Chapo) folgte, und zum Schluss kam nochmals ein Gesang, bei dem die Schlusstitel eingeblendet wurden. Im Ferienprogramm wurde nach Flattermanns Tipp wieder ins Studio zurückgeschaltet, der zweite Trickfilm, der in den Programmzeitschriften angekündigt wurde, fiel unter den Tisch, damit mehr Zeit im Studio verplappert werden konnte.