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Filmkritik: Peter Pan ( 2003 )
geschrieben von: Tuvok, 14.05.04 02:10
Peter Pan


Endlich wird dieses berühmte Märchen neu verfilmt, dachte ich mir damals, als ich die Version von Steven Spielberg gesehen habe. „Hook“, ein wahres Meisterwerk, wo Pan leider vom erwachsenen Robin Williams gespielt wurde. Doch es war ein wunderbares Märchen für Kinder und Erwachsene, auch anhand der hervorragenden Schauspieler, doch hat etwas gefehlt, nämlich das Märchenhafte, genau das, was den Disney Zeichentrickklassiker damals ausgemacht hat, nachdem jedes Kind sich gesehnt hat, bis es den Film im Kino gesehen hat, und fortan nie wieder erwachsen werden wollte. Und ein Schwert haben wollte, und ein Krokodil in der hauseigenen Kanalisation.

Die Geschichte stammt von einem Englischen Autor, J.M. BARRY, 9.5.1860 – 19.6.1937. Sie wurde vor über 100 Jahren erfunden, und bisher immer in Theatern uraufgeführt, mit erwachsenen Männern in der Hauptrolle. Die Geschichte von dem Jungen der nie erwachsen werden wollte, der schon als Kind das mehr gehasst hat als alles andere, und von dem Mädchen dessen Familie immer meinte, werde bald erwachsen, das sich entschied erwachsen zu werden. Denn ohne das Erwachsensein fehlen so grundlegend wichtige Dinge wie Liebe, Ehre, Hoffnung, Treue. Gerade diese Geschichte, die für jeden passt, egal ob Jung oder alt, egal ob Kleinkind oder Friedhofsdesserteur, gerade diese hat der Regisseur PAUL HOGAN verfilmt, und das in einem 100 Minuten langen kurzweiligen Film, der mir am Ende wie ein Halbstündliches Märchen der Gebrüder Grimm vorkam.

Noch nie hat es von dieser Geschichte eine Realverfilmung gegeben, noch dazu mit Kindern in den Hauptrollen. Darum haben sich die Filmfirmen Columbia, Universal und Revolution zusammengeschlossen, das Skript war einfach zu gut, die Namen dahinter sowieso. Und obwohl so viele Newcomer dabei waren, finde ich diesen Film mehr als gelungen. Alleine schon die Geschichte, sie hat einen Reiz, dessen niemand sich entziehen kann. Doch nun zur Handlung:

1904, London, der Herbst hält seinen Einzug. Überall ist es kalt und düster. WENDY DARLING, 13 Jahre alt, ist die Tochter eines reichen Angestellten. Er lebt in einem Haus, mit Gouvernante, einem Hausbernhardiner NANA, der das Kindermädchen spielt, seiner Frau Mrs. DARLING, seinen 3 Kindern, WENDY, JOHN, MICHAEL. WENDY ist die begabteste des Familienkinderclans. Ist sie doch eine begnadete Märchenerzählerin, und so gelingt es Ihr, aus Ihrem reichen Sprachschatz stets die richtigen Worte für Ihre beiden knapp 10 Jährigen Brüder zu finden. Dadurch das sie sehr belesen ist, schafft sie es sogar den Physikbegeisterten, und sehr realistisch denkenden JOHN mit allem möglichen zu beeindrucken, vor allem wenn es um Piraten, Elfen, Aschenputtel und Dornröschen geht.

Ihre Mutter ist eher die reservierte Dame, die nach einer Zweckheirat mit Ihrem Mann sich an die Ehe erst langsam gewöhnt hat, aber dafür um so eine bessere Mutter abgibt, und stets gut gekleidet, höflich und vor allem nett ist. Eine wirklich durch und durch gute Seele. Das Familienglück wäre natürlich nicht ganz wäre da nicht Tante MILLICENT, so ne furchtbare alte ernste, realistische Schreckschraube, die gerade an diesem einen magischen Abend entdeckt, das WENDY bald eine Frau wird, da sie einen versteckten Kuss in Ihrem Mundwinkel hat, ein gewisses etwas, das Ihr bereits sagt, WENDY sollte ein eigenes Zimmer bekommen.
Schlimm noch dazu, das die Eltern von Ihr, MILILCENT bitten, Ihr die Welt des Erwachsenseins zu zeigen.

Bis zu diesem magischen Abend eben war alles noch in Ordnung, denn da ist es passiert. WENDY hat schon des öfteren vor Ihrem Fenster bemerkt das da etwas nicht stimmt, doch nun hat sie es mit eigenen Augen gesehen, es ist ein Junge der fliegt.

Sie weiß das Ihr diese Geschichte niemand glauben würde, am wenigsten Ihre Eltern, darum zeichnet sie die Geschichte auf, und wird prompt von der Lehrerin erwischt. Ihr Vater soll benachrichtigt werden. Nachdem der Schrecken mal ausgestanden ist, kommt es noch deftiger, denn dieser Junge nimmt auf einmal sogar Kontakt mit WENDY auf. WENDY MOIRA ANGELA DARLING, so stellt sie sich ihm an diesem Abend eben vor, dem Jungen der seinen Schatten sucht, deswegen traurig ist, und dem WENDY den Schatten an das Bein näht. Und so macht sie gleichsam Bekanntschaft mit der Fee GLÖCKCHEN. Eine Fee wie alle anderen, die nur Platz für ein Gefühl haben, und die sterben, wenn jemand in Ihrer Gegenwart die tödlichen Worte „Es gibt keine Feen“ sagt.

Natürlich will WENDY mehr wissen, und nachdem sie sieht das dieser Junge der sich als PETER PAN vorstellt fliegen kann, will sie es auch lernen, und überredet Ihre Brüder mit zu kommen, denn es geht die Reise in eine ferne Welt, in eine andere Dimension, nach Nimmerland. Dorthin hinter den Sternen, durch die halbe Galaxie nimmt sie PAN mit. WENDY muss natürlich mit, nachdem PAN sie bittet, als Geschichtenerzählerin einzuspringen, für die verlorenen Kinder.

Als sie ankommen, und auf den Wolken liegen, sehen sie ein Schiff, das im ewigen Eis gefangen zu sein scheint. Einem Eis das sie nicht entkommen konnten. Es ist das Schiff von Kapitän HOOK, der Bösewicht auf dieser geheimnisvollen Welt. Der HOOK, dem PAN vor Jahren die rechte Hand abgeschlagen hat, die ein Krokodil gefressen hat und seitdem Jagd auf ihn macht, weil es auf den Geschmack von Menschenfleisch kam.

Dieser gefährliche Freibeuter mit seinem besten Freund und Koch SMEE, und seinen Mannen ist stets auf der Suche PAN zu töten.

Jetzt gibt es aber nur ein Problem, oder mehrere sogar. PAN dürfte WENDY mehr mögen als er sich zugetraut, wodurch GLÖCKCHEN nicht einverstanden ist, da sie stets die Nummer 1 in seinem Herzen war, und deshalb schlecht auf WENDY zu sprechen ist, und da ist dann auch noch HOOK, der auch eine Geschichtenerzählerin braucht, denn er ist immer alleine, und so gibt es bald einen großen Kampf, eine Entführung, und ein ziemlich furioses Showdown.

Mehr will ich nicht verraten, den Film sieht man sich am besten mehrere Male im Kino an. 1 x weil man seinen Neffen was zeigen möchte, man will ja nicht unhöflich sein, dann ein 2. x weil man seine Eltern mitnimmt, die schon lange keinen guten Film mehr sahen, dann ein 3. X, weil man will die Freundin ja auch nicht aus seinem Leben schon wieder ausschließen, naja hin und wieder will man sie schon dabei haben, als Ausweinpolster, denn Tränenverworren ist der Film, dann muss man sich den Film als Filmkenner, und Technikbegeisterter Amateur natürlich ein 4. X ansehen, und weil man ein Patriot ist, und ein Vaterlandsliebhabender, und die EU nicht schädigen will, sieht man sich den Film ein 5. X an, weil auch der Kinobetreiber für seinen Ferrari Testarossa so viel Super Benzin Bleifrei braucht, und seine Frau hat so viele Lipizzaner Hengste, die braucht ne Menge Heu für die Tiere, importiert aus der Mongolei. Und wenn man dann nicht genug hat, kann man sich ja die DVD besorgen.

Was an dieser Geschichte so faszinierend ist, Pan ist verdammt selbstsicher, wie ein Erwachsener, und was so geheimnisvoll an dieser Geschichte ist, ich weiß gar nicht woher er kam der Pan, wie Nimmerland geworden ist, wie alles entstand, und wieso es Lichtjahre von der Erde entfernt, Menschenkinder gibt. Ach wäre das schön, ein verdammt großes Waisenhaus in dem alle Kinder die alleine sind, glücklich sein dürfen.

Der Junge der Pan spielt hat etwas Schauspielerfahrung, und Hogan hat ihn nicht nur deswegen genommen, sondern weil er ein besonderes Charisma hat das andere Jungs nicht erfüllen konnten. Wer mir auch sehr gut gefallen hat ist Hook, auch ein bekannter Schauspieler, Jason Isaacs heißt er, und man kennt ihn als Bösewicht aus dem Film „Der Patriot“. Der hat so was markantes, gemeines eckiges im Gesicht, wie ein böser Pflasterstein.

Natürlich hat Hogan in Australien den Film produziert, gedreht und dort auch super Filmspezialisten genommen die sich mit ner Menge Technik auskennen. Und er hat sich sicher sehr eng an die Vorlage von Berry gehalten, aber trotzdem einiges anders verfilmt, und das ganze wurde ein wunderbarer Film für Erwachsene und Kinder.

Man sagt das der Film gewalttätig sei, und die knapp 15 Szenen die sie im deutschen Kinofilm rausgeschnitten haben, finde ich eine Frechheit, aber wenn man bedenkt, der Film ist ab 6 Jahren frei, finde ich das sie den Film lieber ungeschnitten hätten lassen sollen, und ihn ab 12 freigeben sollen. Es sind schon Szenen dabei wo Kinder geschlagen oder umgestoßen wurden, wo man sie gefesselt sieht, dann ist da einiges mit dem Krokodil, das schon auch angsteinflössend ist. Also ich werde nach dem Film sicher nicht mehr nackt in den Zoo gehen, und das Krokodilbecken aufsuchen, und mich mit einer schwangeren Krokodildame paaren.

Gefallen haben mir so unzählige viele Szenen, vor allem weil ein sehr hübsch anzusehendes Mädchen, das nicht so modern, sondern so richtig 1904 mäßig brav angenehm aussieht, sich in einen Jungen verliebt. Das war in einer Zeit in der man einen Fingerhut als Kuss annahm, weil man eben damals nicht schmatzend und Oralsexhabend in der Kutsche saß wie heute. Das war noch eine Zeit in der Anstand und Moral nicht sittenverstaubte Museumsrelikte waren, und während einige Mädchen im Kino Zungenschlürfend an Pans Ohrläppchen hingen habe ich dauernd meine Freundin gekrallt und gefragt was die Reise nach Nimmerland kostet, und bei 10 Trilliarden € haben wir dann aufgehört darüber zu diskutieren.

Der Film hat auch eines bewirkt, er macht einen nachdenklich. Nachdenklich wie schön es ist ein Kind zu sein, wie sorgenfrei das damals war, wie schön es war die erste Liebe kennen zu lernen, heut zu tage lernst du als Frau die erste Liebe mit etwas kennen wo Panasonic draufsteht, und als Mann lernst du die erste Liebe kennen, mit etwas, wo man für ein Glas Sekt 50 € zahlt. Also alles irgendwie nicht so wie es sein sollte. Ist natürlich nicht bei jedem so, am Land lernt man die erste Liebe kennen, mit einem lauten Blöken oder Ia Schreien.

Also zurück zum Film, die ganzen Feen wurden am Computer animiert, bis auf die Nahaufnahmen von Glöckchen, und da ist die Frage, wie kann man so süß aussehen wie die Elfe im Film? Echt arg, und als ich aus dem Kino ging, habe ich mal alle Autos und Kanaldeckel umgedreht und mich auf der Suche nach Feen begeben, bis mir einige Ratten über den Weg liegen, und mich meine Freundin unter den Blicken lachender Zuseher zurückzog und versuchte zu erklären, die gibt es nur in Irland, da ist das Bier besser.

Toll finde ich das so eine Geschichte wie diese hier nach so vielen Jahren immer noch Bedeutung hat. Es geht um Liebe, um das erwachsen werden, und man sieht das die Computer und Gameboy verseuchte Jugend doch noch ein bisschen Sinn für Moral, Anstand, und ein bisschen träumen hat.

Gut gefallen hat mir die Szene auch, wo man Hook mit seinem Technischen Arm sieht, der sah nämlich wirklich gut aus, so richtig ausgefeilt, mit Haken, Winden, Lederplatten, Gürtelriemen, echt toll, so was möchte ich auch haben. Als Requisite natürlich.

Toll war das so viele Schauspieler ohne Erfahrung so einen guten Film rüberbringen können. Und ganz in den Mittelpunkt möchte ich Wende schieben, die Ihre Rolle wunderbar, elegant und so richtig einfühlsam dargestellt hat, so richtig ohne Lampenfieber.

Der Film hat knapp 100 Millionen US $ verschlungen, hat er doch 1.200 Spezial Effekte gehabt, und die hat er gebraucht. Alleine weil der Film schon so bunt war, so viele Kostüme hatte, so viele Farbe, dauernd war was los, nie sah der Film überladen aus, einfach wunder wunderschön der Film. Sehr zu empfehlen.

Ich habe keine Ahnung was ich dem Film für eine Wertung geben soll, aber auf alle Fälle über 90 %. Der Film ist für alle Altersklassen geeignet, man muss weinen, lachen, Traurig und glücklich kann man sein, man kann von dem Film viel mitnehmen und vor allem viel träumen. Sehr zu empfehlen der Film.

90 % - irgendwas von 100 %

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  Filmkritik: Peter Pan ( 2003 )
Tuvok 14.05.04 02:10 855 
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sir hilary 14.05.04 12:19 275 
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Spirit 14.05.04 13:32 259 
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mag23 14.05.04 16:35 286 
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jenser 15.05.04 08:10 282 
  Re: Filmkritik: Peter Pan ( 2003 )
Dustin 15.05.04 10:15 283 
  Re: Filmkritik: Peter Pan ( 2003 )
sisi 15.05.04 20:03 401 


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