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Filmkritik: Big Fish
geschrieben von: Tuvok, 09.05.04 00:16
Big Fish

EDWARD BLOOM ( Albert Finney / Ewan McGregor ) ist ein alter Mann geworden. Zeit seines Lebens hat er immer versucht so viel Leuten wie möglich zu helfen. Eine sagen er hat ein gutes Herz gehabt, andere verstehen das gar nicht, wieder andere werden wohl meinen das er einfach verrückt ist. Tatsache ist, fast jeder hat ihn gerne. Bis auf seinen Sohn, der hat ihn zwar gerne, aber sein Vater geht ihm auf die Nerven.

WILL BLOOM ( Billy Crudup ) möchte endlich die Verlobung mit seiner Frau JOSEPHINE bekannt geben, aber irgendwie schafft er es einfach nicht auf diesem Luxusschiff die Leute davon wegzubringen, die gerade mit Vollspannung seinem Vater zuhören wie er eine seiner bekanntesten Geschichten erzählt, die welche WILL schon bis zum Halse raushängt. Seine Frau JOSEPHINE versucht in ihrem lieblichen französischen Akzent ihn davon zu überzeugen das er doch froh sein könnte, das er so einen netten Vater hat, aber WILL ist alles andere als davon erfreut. Und so kommt es das er dann 3 Jahre mit seinem Vater nicht redet. Bis zu dem Tag wo es ihm sehr schlecht geht, und ihn seine Mutter SANDRA ( Jessica Lange ) ihn zu sich ruft, weil EDWARD krank ist.

WILL fliegt sofort zu ihm rüber. Ständig muss er an seinen Vater denken, der ihm zeit seines Lebens so viele Geschichten erzählt hat. Z.B die als er zur Welt kam. Dr. BENNETT der behandelnde Arzt hat ihn eigentlich gerettet, als er aus dem Uterus seiner Mutter rausgeflogen ist. Oder die Story, als er einen Fisch gefangen hat, an dem Tag als er zur Welt kam, den Fisch den jeden nur das Biest nannten, der war wirklich groß, der größte Katzenwels der wahrscheinlich überhaupt je gefangen wurde. Ein Fisch der jedem Angler ausgewichen ist, nur was sich EDWARD in den Kopf setzt das erreicht er auch.

WILL ist endlich bei seinen Eltern angekommen, und wie durch ein Wunder kann er sich überwinden, EDWARD natürlich auch, und sie reden beide. WILL will nach kurzer Zeit endlich seinen größten Wunsch von ihm erfüllt haben, das er endlich ist so wie er wirklich ist, das er nicht immer in so einem Märchen lebt, das sowieso gar nicht existiert, wie WILL meint.

JOSEPHINE hat da mehr Glück, denn er schreit sie weder an, noch ist er böse mit ihr, im Gegenteil, er erzählt wie er in Ashton geboren wurde, einer sehr ruhigen Kleinstadt, wo jeder jeden kannte, wo jeder sein Reihenhaus hatte und jeder einen Freund oder eine Freundin, außer er selber. Dafür hatte er einen Rivalen DON PRICE der einfach für das meiste zu dumm war, denn EDWARD war in allen Belangen immer der Beste. Egal ob bei der Feuerwehr, American Football, Baseball, Basketball, alles was er sich vornahm hat geklappt, und das war es was ihn so berühmt gemacht hat, über alle Massen. Sogar in den Zeitungen ist er gestanden. Und eines Tages hat er gerade diese Stadt verlassen, weil ein sehr großer Mann, KARL viele Schafe gefressen hat. Und als er ihn traf war es wirklich ein 5 Meter großer Riese, mit dem er sich anfreundet.

Ein sanfter Riese, mit dem er auf Wanderschaft in die Großstadt will, und bis dorthin ist noch ein weiter Weg, und er landet nach einigen Vorkommnissen in Spectra. Dort ist es JENNY ( Helena Bonham Carter ) die auf ihn ein Auge geworfen hat, und der später weltberühmte NORTHER WINSLOW ( Steve Buscemi ) mit dem er plaudert und ein kleines Göriges Mädchen.

Doch er verlässt die schönste und ruhigste Stadt in Alabama, wo man ihn schon erwartet hat, und er trifft wieder auf KARL und landet so im Zirkus. AMOS CALLOWAY ( Danny deVito ) nimmt ihn nur auf, weil er ihm verspricht umsonst zu arbeiten was er auch viele Monate schafft. Denn sein Lohn ist nicht Geld, sondern jeden Monat eine Begebenheit mehr die sich um eine schöne blonde rätselhafte Frau handelt, in die er sich verliebt hat, und die er heiraten möchte, und mit der er sein ganzes Leben zusammen bleiben möchte. Es umgibt sie ein großes Geheimnis, aber das dürfte er bald lüften.

Doch die Reise von EDWARD geht weiter, und so wandert er von einem zauberhaften Ort zum anderen, immer auf der Suche nach was anderem, und nach langer Zeit wo er Handelsvertreter ist und selbst sehr erfolgreich wurde, trifft er NORTHER.

Ich kann nur eines sagen, gleich vorweg zu nehmen, Karl der Gigant ist nicht 5 Meter, er ist in Wirklichkeit 2,29 Meter, hat die größten Füße der Welt, Schuhgröße um die 70, war bei der Geburt 7,5 Kg schwer, 60 cm, lange, und hat eine Krankheit. Er ist ein sanfter netter Schauspieler, heißt in Wirklichkeit Matthew McGrory und ist jetzt 31 Jahre alt. Er spielt den Riesen sehr eindrucksvoll.

Dann ist da noch Ewan, nicht zu vergessen, die Hauptrolle, der den Hans im Glück Sonnenscheinjunge sehr gut verkörpern kann, denn er hat keine Angst vor nichts, und das hat auch eine geheimnisvolle Bewandtnis.

Den alten Edward spielt ja Albert Finney, den jungen eben Ewan, und Albert ist ein richtiger netter Märchenonkel, so einen den sich jedes Kind wünscht, überhaupt die Kinder die in vielen Teilen der Welt leben wo sich nicht mal Eltern haben, täglich in einem Waisenhaus zur Welt kommen, und nicht wissen, wie ein Tafelspitz schmeckt, oder Lachs mit Kaviar, wirklich arme Geschöpfe. Eine sehr gute Rolle die er da verkörpert.

Gefallen hat mir auch Will, als ewig nörgelnder am Vater viel auszusetzender Mensch, der eigentlich seinen Vater sehr gerne hat, ein sehr guter Sohn ist, aus sehr gutem Haus kommt, eine sehr nette Frau hat ein schönes Haus hat, mit Palisadenzaun, einen guten job hat, und sehr wenig glaubt von dem sein Vater ihm erzählt, als er da am Bett liegt. Er hat auch sehr gut in die Rolle gepasst, und optisch meiner Freundin sehr gut gefallen, aber treu wie sie ist, sieht sie nur sein Gesicht, und wandert sofort wieder zu meine, treu wie sie ist, und verharrt da staunend, oder irgendwie mit so einem gekränkten gedemütigten nachdenklichen, ich will sagen, vielleicht sogar traurigen Blick, der sicher nur bedeuten kann, das sie mich so sehr liebt, das sie gar nicht zeigen kann wie sehr sie Ihre Liebe an mir ausdrücken kann. Und da ja heute ein Tag vor Muttertag ist werde ich Ihr wohl den neuen Staubsauger schenken den ich da gesehen haben beim Saturn letztens, der so gut saugt und einen Luftbefeuchter, damit ich endlich ein feuchtes Klo habe, und ja einige Sachen die Ihr halt eben gut gefallen, falls ich Ihre Mutter am Telefon noch so spät erreiche damit sie mir sagt was sie so gerne mag.

Steve Buscemi passt wunderbar, wie das Huhn aufs Auge auf meiner rechten Zehe, einfach toll wie er so den hektischen Analphabetengedichteschreiber aus Alabama spielt. Carter ebenfalls, als nettes nachdenkliches Mädchen, und ich frage mich wirklich wie man so einen Film mit so einer geraden schönen Linie erfinden kann, wo wirklich alles passt, wo es zwar saulangweilig anfing, und ich mich geärgert habe, wieso da schon wieder so ein Kinderfilm anfängt, der mich ja gar nicht interessiert, aber die 125 Min. sind wir im Flug vergangen, und am Ende des Filmes sind die ca. 100 Kinobesucher alle im Kino ganz ruhig gesessen, bis über die Hälfte des Abspanns, und nicht zu vergessen ist auch die Musik von Elvis Presley, also 1 Lied, bei dem ich am liebsten aufgestanden wäre, und Headbangend zu Oldierocktönen herumgeschwingt hätte, hätte mich meine Freundin mit der Kette nicht zu Boden gedrückt, die sie mir vorher vorsorglich um dem Hals gewickelt hat.

Also ich finde den Regisseur Tim Burton super, da er meine Lieblingsfilme, oder einige davon wie „Sleepy Hollow“ und „Nightmare before Christmas“ produziert hat. Und hier hat er wieder als Märchenonkel zugeschlagen, bei einem sehr guten Film.

Sicher ist der Film einige Male sehr kitschig, und er hat auch einige einfache Dialoge die noch dazu sehr langwierig und langatmig sind, was auch einige Szenen betrifft, aber das ist nicht so viel. Und ab der Mitte des Filmes wird er erst so richtig spannend. Und als Gesamtkunstwerk ist es einfach ein Film den man lieben muss, da in ihm sehr viel an Beziehung steckt, die ich an vielen anderen Filmen sehr vermisse.

Die Schnitttechnik, die Kamera, die Tontechnik, die Effekte, das alles ist so in Szene gesetzt das man nie merkt das es da ist, es fügt sich einfach dem Auge des Kinozusehers ein, wie die Wellen im Gehirn die sich einfügen wenn du dir schnell was denkst. Die Geschichte ist deswegen auch so gut weil er sie als Erzähler, verschachtelt mit Vergangenheit, Gegenwart, und einer Erzählung, geleitet durch einen Off Sprecher leitet, von der Geburt bis weit, weit nach vor in das Leben von Edward.

Das ganze ist so eine richtige nette Familienunterhaltung, wo man seiner Freundin am liebsten einen Kuss auf die Wange geben kann, einen der 2 Stunden dauert und am liebsten 20 Kinder umarmen könnte, wenn man sie nicht eh schon hätte, und dann den Film irgendwann zu Hause hinter der Decke im Winter, bei – 30 ° in der Wohnung ansehen könnte, denn der Film wärmt das Herz, und die Beziehung zu den Eltern die bei vielen Leuten ja nicht da sind.


85,10 von 100

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  Filmkritik: Big Fish
Tuvok 09.05.04 00:16 779 


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