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Filmkritik: Es bleibt in der Familie
geschrieben von: Tuvok, 31.03.04 08:03
Es bleibt in der Familie



MITCHELL GROMBERG ( Kirk Douglas ) ist 88 Jahre alt. Sein Arzt bescheinigt ihm eine sehr gute Gesundheit, trotzdem er vor Monaten einen Schlaganfall gehabt hat Natürlich hat der Stadtneurotiker sein Sprachtraining vernachlässigt, schließlich ist er ja von sich total überzeugt, das er es auch ohne Ärztin kann die ihm dauernd auf den Nerv geht, er lässt sich sowieso nichts sagen.

Seine 81 Jährige Frau EVELYNE, ( die Mutter von Michael Douglas ), mit der er 49 Jahre verheiratet ist, hat auch so Ihre Macken, Überhaupt als sie eine Tanzschule sieht, und ihn unbedingt überreden will zu tanzen, ganz alleine, in seiner Hotelwohnung wo er lebt. Lange ist es her, seit MITCHELL der eine der größten New Yorker Anwaltskanzleien nach de Krieg gegründet hat, mit Ihr getanzt hat, und das noch dazu als das Spiel der Yankees im TV läuft, auf das MITCHELL so gewartet hat. Doch die Liebe zu seiner Frau ist stärker, in Wirklichkeit ist es natürlich Ihre Überredungskunst, denkt sie sich, doch seine Wirklichkeit ist, das er sie einfach zu sehr liebt, nur kann er es seiner Frau EVELYNE nicht zugeben. Er fühlt so unendlich viel für sie, doch kann er Ihr selten sagen das er sie liebt. Auch nicht nachdem er vom Central Park heimkommt, vom Joggen, da ist er gestürzt.
Leider ist die Jugend auch nicht mehr so höflich, doch EVELYNE lässt alles stehen und liegen, sie fühlt wenn Ihr MITCHELL ein Problem hat.

EVELYNE ist eine grandiose Mutter, hat sie doch Ihrem Sohn ALEX GROMBERT ( Michael Douglas ) der vor kurzem 60 wurde, und der Leiter der Anwaltskanzlei ist nicht nur beigebracht auf seine Karriere zu sehen, sondern vor allem auf seine Familie, was heut zu tage selten ist, bei einem so vielbeschäftigtem Mann, wie ALEX, der leider viel zu sehr für seine Arbeit lebt, anstatt für seine liebe Familie, doch EVELYNE hat ihn auch ein bisschen erzogen als er erwachsen war, und so kommt es für ALEX nicht von ungefähr das er mit seiner Familie zusammensitzt, beim Pessachfest, alle sind jüdischen Glaubens, und er sich von Ihr maßregeln lässt.

Nur mit seinem Vater hat ALEX so die Probleme, denn der hat für ihn nie das übrig gehabt, was er sich gewünscht hat, was er hätte über haben sollen. ALEX hat sich immer benachteiligt gefühlt, so wie der 11 Jährige ELI GROMBERG ( Rory Culkin, der Bruder von Kevin – Macauly Culkin ), der gerade entdeckt dass das Leben sich nicht nur um Hausarbeiten, sondern auch um Mädchen dreht, das Problem ist bei ELI nur eines.
Seine Auserwählte ist die 12 Jährige ABBY STALEY, die als Ausreißerin bekannt ist, die einzige Punkerin in der Schule ist, und alle hänseln ELI deswegen, doch sein Bruder ASHER ( Cameron Douglas, der Sohn von der Exfrau von Michael Douglas ), hat für ihn immer nur einen Rat, er weiß es, schließlich ist er 21 Jahre alt.
Schnapp sie dir und verpasse Ihr den Grombergschnen Saugschmatzer.

ELI will davon nicht viel wissen, auch von seiner ganzen Familie nichts, denn er ist ein sehr introvertierter Junge. REBECCA, die Frau von ALEX, Psychotherapeutin ist auch nicht die Ansprechperson für ELI, aber dafür sein Bruder ASHER. Und so haben 3 Generationen von Grombergs, die sich viel zu selten sehen, sehr viele Probleme. Was mich an „Vorsicht Nachbarn„ erinnert.

REBECCA ist wiederum die sich etwas zurückziehende, dann explodierende, und das spätestens dann, als sie 3 Tage lang, einen gefundenen Slip im Trenchcoat von MITCHELL, den sie zufällig entdeckt hat, ihm fast um die Ohren schlägt und ihn damit fast erschlagen hätte.

Der Haussegen hängt gewaltig schief, und wie soll ALEX es schon erklären das in der Suppenküche, seiner gemeinnützigen Arbeitstätigkeit, beim Ausspeisen von Obdachlosen die verheiratete SUZIE ihn fast vergewaltigt hätte. Nicht nur Suppen sind scharf bei Obdachlosenausspeisungen, doch ALEX hat sich natürlich gewehrt, spätestens dann als er merkt, das Schuldgefühle länger andauernd als Lust die bald vergeht.

Und als EVELYNE stirbt, ist alles aus dem Lot, nun muss MITCHELL schon sein ganzes Können aufbringen um die Familie zu kitten.

Was eigentlich gar nicht so einfach ist, denn die Story ist wie im wahren Leben, so schätze ich, ist es im Douglas Clan zugegangen. Ein ständig nörgelnder Vater, der von seinem Sohn nur dauernd verlangt, ein Sohn der nichts versteht, eine Frau die nur Liebe will und bisweilen nervend ist, einfach spitze.
Wie eine Sitcom aber als Film, und nicht dauernd so mit Sexgesprächen verseucht. Die Story ist einfach gut, als würden sie sich selbst spielen, was ich bisweilen sowieso geglaubt habe.

Jeder hat hier in diesem Film eine ganz fantastische Rolle, die nur er spielen kann. Da hätten wir mal die Mutter, die ist etwas nervig, Kindchenverhätschelnd, sieht sehr selten lustig drein, spielt das sehr gut, wahrscheinlich wurde eine Schauspielerin ausgewählt die einfach nur nervig und affektiert ist, und irgendwie etwas introvertiert ist, und wenn nicht, dann spielt sie es einfach gut, die ganzen Sorgen um die Familie, den Ärger der nicht aufgesetzt wirkt, wegen dem möglichen Seitensprung des Mannes, wo sie nur einen Slip als Beweis hat.

Michael Douglas sowieso gut, als Familienvater der hin und her gerissen zwischen Arbeit, Familie, tote Mutter, gebrechlicher Vater, und zurückgezogener Sohn lebt, dessen 2. Sohn Asher nur Sex, Drogen und Alkohol im kopf hat, seinen Ruf als Anwalt, seine gemeinnützige Arbeit und die Tatsache das er es verteidigen muss nicht nur ein geldgieriger Anwalt zu sein, sondern auch ein familientauglicher Vater und Sohn eines alten dem Tode nahenden Vaters. Ein Mensch der nicht versteht wieso der eigene Vater so streng ist, nur weil es der Großvater ist, und so kann er es endlich Kirk zurückzahlen das er ihn nie geliebt hat so richtig.

Und Kirk so alt und gebrechlich, einfach schrecklich. Einst der stolze Wikinger und Kämpfer im alten Rom, und jetzt ein 88 jähriger Tattergreis der noch sehr helle ist und ein sicher sehr noch immer stolzer nicht einfacher Großvater wie im wirklichen Leben ist.

Die Geschichte ist natürlich nicht neu, aber die ganzen Facette, zusammengewürfelt in einem 107 Minütigem Film, ergeben ein wirklich schönes ganzes, und meiner Freundin hat er auch gefallen, zudem es eigentlich keine Komödie war, sondern ein liebevoll gestaltetes, wirklich ernst gefilmte Familiendrama.

Hervorzuheben auch Eli der jüngste Spross des Clans, der trotz seines jungen Alters, seines inzwischen drogensüchtigen und geldgierigen Bruders Macauly Culkin in nichts nachsteht, und hoffentlich seine jugendliche Unschuld weiterhin bewahren kann, und ein guter Schauspieler wird.

In wirklich angenehmen, ruhigen und nicht überhasteten Szenen werden einfach die Konflikte dargestellt wie es ist, wenn man sich sehr lange kennt, seine kleinen Alltagsprobleme hat, und das ganze ohne übertriebener American Pie Komik und unpassender Dramatik wo jeder 10 Taschentücher pro Sekunde braucht um die anhaltende Tränenflut aufzuhalten. Dieses Mal waren es nur 3 und sehr viel zum nachdenken. Wie wichtig ist es doch den größten Schatz der Welt zu haben, eine gesunde Familie die zusammenhält. Was ist wirklich wichtig im Leben, Arbeit, Familie, ein Seitensprung, so zu sein wie es die Gesellschaft vorlebt, oder doch nicht lieber ein Außenseiter? Keiner hätte die Rollen besser spielen können als der Douglas Clan, zumindestens bin ich froh das er es war, der Clan, denn die Analogie zum wahren Leben ist nicht von ungefähr, und das macht die ganze Sache einfach spannender und nachdenklicher.

Ein Film für die ganze Familie, wo man auch mal ruhig werden kann ohne aufzufallen.

87 von 100

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  Filmkritik: Es bleibt in der Familie
Tuvok 31.03.04 08:03 688 


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