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Rassismus bei "Peter Pan", "Dumbo" und "Dschungelbuch"?: Disney-Klassiker mit Warnhinweisen versehen
Die Rassismusdebatte zieht vor allem in den USA weitere Kreise und hat nun auch den Unternehmensgiganten Disney dazu bewogen, auf seiner Streamingplattform Disney+ auf vermeintlich rassistische Inhalte in Filmklassikern hinzuweisen. Dies betrifft unter anderem Filme wie "Dumbo, der fliegende Elefant", "Peter Pan", "Aristocats", "Susi und Strolch" und "Das Dschungelbuch".
Bereits zuvor gab es den Hinweis: Diese Sendung wird in ihrer ursprünglichen Form gezeigt und könnte überholte kulturelle Darstellungen enthalten.Dies griff einigen Kritikern noch nicht weit genug und sie forderten, dass die Warnunge noch deutlicher formuliert wird. Disney hat darauf reagiert - und vor dem Abspielen des jeweiligen Films wird nun eine Hinweistafel mit folgendem Text eingeblendet: Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotype waren damals falsch und sind es heute noch. Anstatt diese Inhalte zu entfernen, ist es uns wichtig, ihre schädlichen Auswirkungen aufzuzeigen, aus ihnen zu lernen und Unterhaltungen anzuregen, die es ermöglichen, eine integrativere gemeinsame Zukunft ohne Diskriminierung zu schaffen. Disney hat es sich zum Ziel gesetzt, Geschichten mit inspirierenden und zukunftsweisenden Botschaften zu erzählen, in denen die große Vielfalt der Menschen rund um den Globus berücksichtigt und niemand diskriminiert wird. Doch welche Inhalte werden konkret als problematisch betrachtet? Im Zeichentrickklassiker "Peter Pan" aus dem Jahr 1953 werden amerikanische Ureinwohner etwa als "Rothäute" bezeichnet. Zudem sei der Tanz mit dem Kopfschmuck, den Peter Pan und die "Verlorenen Jungs" aufführen, eine Form der Veralberung und Aneignung der Kultur und Bildwelt der native people. In "Aristocats" (1970) wird der Kater Shun Gon klischeehaft asiatisch dargestellt - so spielt er beispielsweise mit Essstäbchen Klavier und singt mit starkem asiatischen Akzent auf Englisch. Aus dem gleichen Grund erhält "Susi und Strolch" (1955) einen Warnhinweis, da auch die Darstellung der beiden Siamkatzen Si und Am als stereotypisch aufgefasst wird. In "Dumbo" aus dem Jahr 1941 wird der kleine Elefant mit den großen Ohren von einer Gruppe Krähen gehänselt und ausgelacht, die nicht glauben, dass Dumbo fliegen kann. Dies könne man als Ausgrenzung wegen "Andersartigkeit" betrachten. Im englischen Original sprechen die Krähen einen afroamerikanischen Slang und verkörpern Stereotype, die der Minstrel-Kultur zugeschrieben werden. Der Anführer der Krähen trägt den Namen Jim Crow - ein rassistischer Ausdruck, der im 19. Jahrhundert verwendet wurde, um das Klischeebild eines tanzenden, singenden, aber auch faulen und dummen Afroamerikaners zu beschreiben. Im "Dschungelbuch" (1967) geht es schließlich um Affenkönig Louie. Die Darstellung als Jazz und Bebop singender Affe wird als beleidigende Karikatur aufgefasst, die rassistische Stereotype von Afroamerikanern bedient. 17.10.2020 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: Disney [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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