Der Film ist halt keine Buchverfilmung, sondern ein Antikriegsfilm im 1. Weltkrieg. Als Verfilmung ist der wahrlich nicht gut, mir fehlte vor allem die Rolle des Kantoreks. Da findet man zwar Anleihen im hinzugedichteten General, aber da der halt ein General ist, ist das halt noch mehr Klischee. Kantorek war halt der Biedermann, der vom Glanz und Ruhm des Krieges träumte. Da ist die Dekonstruktion in Folge des Romans sowohl kathartisch als auch erhellend für den Leser.
Als Antikriegsfilm selbst ist er aber doch ganz gut, da er schon ein realistisches Bild des Soldaten im 1. Weltkrieg zu zeichnen scheint (so was man halt hört, wissen wie es ist, weiß ja zum Glück fast kein Deutscher). Daher ist es auch gut, dass man Matthias Erzberger mit eingebaut hat, damit man das politische Ränkespiel auch mitbekommt. Was mir allerdings nicht gefallen hat, war das man Paul sozusagen zum letzten Opfer des Krieges gemacht hat (Aussage des Buches war ja, er war halt einer unter vielen) und man nicht auch noch Erzbergers Schicksal in einem Nachklapp (Schrifttafel oder Dolchstoßlegende/Ermordungsplanung durch den General) behandelt hat.