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Midsommar
Hallå!
Hat irgend jemand von euch schon "Midsommar" gesehen? Ich war vorgestern drin und muss sagen, der Film hat mich ziemlich beeindruckt. Und er hält mich immer noch ganz schön in seinem Bann. Bevor jetzt aber jemand ins Kino stürmt und mich danach für meine Empfehlung hasst, muss ich gleich drei Dinge dazu sagen: 1) Es ist ein sehr langer Film, der sich sehr viel Zeit für seinen Handlungsaufbau und das Verdichten seiner Atmosphäre nimmt. 2) Wer sich klassischen Horror mit möglichst vielen Jump Scares etc. erwartet, sollte besser fern bleiben. 3) Dennoch braucht man als Zuseher eine dicke Haut, denn sobald es erst einmal zur Sache geht (und das passiert relativ unvermutet und sehr brutal), dann wird man nicht geschont. Kein bisschen. Ich finde es beeindruckend, wenn Regisseure samt ihrer Crew es schaffen, eine höchst beunruhigende Atmosphäre zu schaffen. Das ist hier der Fall. Natürlich ist einem von vornherein klar (und das ist ja jetzt sicher kein Spoiler, das verrät schon der Trailer), dass die idyllische Kommune bei weitem nicht so idyllisch ist, wie es anfangs erscheint. Jedoch, was dann alles abgeht, nimmt einen schon etwas mit. Vor allem das furiose Finale. Selten hab ich etwas Grausameres gesehen.Wobei das natürlich kein Qualitätsmerkmal ist, ich hätte gerne darauf verzichtet .Was mich so anspricht, ist vielmehr das Psychologische in diesem Film: Die Isolation. Das Trauma. Der Verlust. Die Trennungsangst. Die plötzliche scheinbare Geborgenheit in einer Gruppe. Die Rache. Die Befreiung. Der Erstlingsfilm von Regisseur Ari Aster – "Hereditary" – war meiner Ansicht nach sehr überschätzt, auch wenn er seine Momente hatte. Diesen Film finde ich wiederum höchst bemerkenswert – und das nicht nur deshalb, weil er als erster Horrorfilm (kann man ihn überhaupt so nennen? Ja, wahrscheinlich schon) fast ausschließlich helle, bunte Sommerbilder zeigt. Frösteln in grellem Sonnenlicht.
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