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Re: Filmkritik: "The Favourite"
Wow! Wie unterschiedlich die Geschmaecker doch sind.
Mein Mann und ich (historischen Filmen durchaus nicht abgeneigt) schauten uns nur dauernd hilflos an, weil wir den Film so unmoeglich fanden. Wir konnten das Ende kaum erwarten. Meine Stieftochter, Professorin fuer Musikgeschichte und Liebhaberin von Indy movies, fand ihn ebenfalls fuerchterlich. Wir drei gingen zusammen ins Kino. Danach sprach ich mit niemandem, der sich den Film angetan hatte. Mittlerweile versuchte ich mir einen weiteren Rachel Weisz Film anzuschauen via Netflix "My Cousin Rachel"...Langeweile in Reinkultur. Gefiel mir weder als Roman noch als Erstverfilmung mit Richard Burton und Olivia de Havilland (Und das sagt ein grosser Daphne Du Maurier Fan...). Gruss, Chrissie Deckard schrieb: ------------------------------------------------------- > Guten Morgen! > > Ich habe mir gestern abend "The Favourite" > angesehen und war sehr angetan. > Der Film ist ja für 10 Oscars nominiert und da > bin ich oft schon etwas skeptisch... konnte die > Begeisterung rund um so manchen Oscarfavoriten der > letzen Jahre nämlich nicht nachvollziehen. > Diesmal schon! > > Die drei Hauptdarstellerinnen (denn ich finde > nicht so wie die Oscar Academy, das Queen Anne die > Hauptfigur ist und die zwei Rivalinnen um ihre > Gunst nur Nebendarstellerinnen - die haben alle > drei einen sehr prominenten Part) sind allesamt > hervorragend. Rachel Weisz hat die besten > One-Liner und Dialogzeilen. Emma Stone ist > wunderbar gegen ihr sonst übliches, > supersympathisches All-American-Girl besetzt - und > sie verkörpert diesen Part erschreckend > glaubhaft. Auch zu Recht nominiert! > > Olivia Coleman kannte ich bislang nur aus den > TV-Serien "Broadchurch" und "The Night Manager", > wo sie mir auch schon wohltuend auffiel, > allerdings völlig andere Charaktere verkörperte. > Ihre Queen Anne ist eine zutiefst einsame und > labile Frau, die in ihren kindlichen > Stimmungsschwankungen völlig unberechenbar ist > – und leicht zu manipulieren. Sie manipuliert > allerdings auch selbst, bzw. weiß den Kampf ihrer > beiden Günstlinge gegeneinander für sich zu > nutzen. > > Ausstattung: Opulentest. Bilder bzw. Kamera: > großartig. Ein Muss für alle, die Kostümfilme > lieben, auch wenn es in diesem hier in punkto Sex > und Missbrauch erstaunlich explizit und teils > brutal zur Sache geht - und das nicht nur verbal. > Wer Jane Austen Romantik erwartet (wobei die > Handlung früher spielt, Anfang des > 18.Jahrhunderts) , ist hier definitiv fehl am > Platz ;-) > > Insgesamt ist dieser neue Film von Regisseur > Giorgos Lanthimos nicht so surreal und kryptisch > wie zum Beispiel "The Lobster". Das Ende ist > grausam auf seine ganz eigene Art, aber es bleiben > diesmal keine Fragen offen - zumindest nicht in > meinem Kopf. Würde mich interessieren (falls > jemand es bis hierher geschafft hat ;-) ob es > andere auch so empfunden haben. > > Gruß > Deckard In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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