Re: Western-Laberecke
"Zum Glück" ist aber etwas euphorisch, lieber Faxe. Ich muss leider sagen, dass bis auf ganze wenige Ausnahmen kein Western, der aktuell im Kino zu sehen ist, die Wurstpelle vom teller zu ziehen vermag. Tarantinos Hateful 8 hat zwar eine tolle Atmosphäre und Landschaft, aber knarrende Dielenbretter, knirschender Schnee, Großaufnahme von Stiefeln und klirrendes Pferdegeschirr machen eben noch lange keinen guten Western.
Über "3:10 to Yuma" breiten wir den mantel des Schweigens; die "Magnificent Seven" bestachen lediglich durch eine 20-minütige Dauerballerorgie in Zeitlupe, aber reicht das? "The Homesman" war so lahmarschig, dass ich eingepennt bin. Bleiben noch "The Salvation", der den "Rachewestern" neu belebt, aber darauf reduziert wird, dass Mads Mikkelsen die bösen Buben reihenweise wegknipst. Da fehlt noch Story. Und was bleibt dann empfehlenswert? Der EINZIGE wirklich "klassische" Western, der neu im Kino war, ist "Jane's got a Gun". Endlich mal solide schauspielerische Leistungen, eine Atmosphäre, die an "Pale Rider" und "High Plains Drifter" erinnert, eine starke Frau und ein spannender Showdown. Aber EIN guter Western gibt keinen Anlass, von "Glück" zu reden, lieber Faxe. Da muss noch wesentlich mehr kommen.
Oh, und bitte, bitte - komm mir nicht mit Johnny Depp's Deppenversion vom Lone Ranger. Das war eine Vergewaltigung des Genres und der Geschichte und wirklich der Bodensatz des Westerngenres.
Der Lonewolf Pete