Ja, werter Sir, das stimmt. Der finale Showdown bei Open Range war wirklich realistisch, auch was die Kleidung der Beteiligten betrifft. Überhaupt versucht man in den neueren Westernproduktionen, seit "Lonesome Dove" verstärkt auf "Realismus" zu setzen. Gerade die Westernproduktionen des US-Senders Hallmark sind da schon sehr beachtlich. Wobei man dann mit der Neuauflage von "Magnificent Seven" wieder alles hübsch zunichte gemacht hat und das sorgfältig aufgebaut Kartenhaus einstürzen ließ. Eine der für mich atmosphärischsten und beeindruckendsten Produktionen der letzten jahre war allerdings "Jane's got a Gun", die mal wirklich von Landschaft, Atmosphäre und geschichte zu überzeugen wusste.
Nun ja, ich beschäftige mich ungefähr seit 50 Jahren mit der Geschichte des Wilden Westens, und habe unzählige Stunden in Bibliotheken zugebracht, habe unzählige Western amerikanischer Autoren (auch mit fundierten Hintergrundinfos) gelesen und tu dies immer noch, habe ein kleines Netzwerk an Kollegen und Historienkennern aus USA, die mich mit entsprechenden Infos versorgen und nutze u.a. auch fundierte Berichte von Historikern aus "True West Magazine" und ähnlichen Publikationen. Und natürlich verfüge ich auch über einiges an Sekundärliteratur in meinem Privatarchiv. Trotzdem oute ich mich als "Fan" der gängigen Westernklischees, weil ich sie einfach faszinierend und spannend finde und weil mir deutsche Autoren mit gerade diesen Klischees viele spannende Stunden bereitet haben. Ich bin kein Historiker, aber ich denke doch, dass ich mich in der Westernmaterie, egal ob Film, Literatur oder Historie einigermaßen gut auskenne, zumindest aber genauso gut wie in meinem zweiten Lieblings-Genre, dem Eastern. Aber auch ich lerne immer noch hinzu, und gerne.
Der Lonewolf Pete