Die Frage ist natürlich immer: "Wie definierst du Indianerwestern"?
Für mich ist ein Indianerwestern einer, bei dem die Indianer im Vordergrund bzw. Mittelpunkt der Handlung stehen. Natürlich können da auch Weiße mitspielen, wie in "Der gebrochene Pfeil", und auch Soldaten ("Little Big Horn"), aber es dreht sich hauptsächlich um Indianer. Und allein schon die Titel der DEFA-Western mit Häuütlingsnamen verraten ja bereits, wohin das eiserne Ross fährt.
Für mich gibt es vier Arten von Western: Die "Cowboy-Western", in denen Indianer eher gar nicht oder nur als beiwerk mitspielen; die "Stadt- und Rache-Western", in denen es um recht und Gesetz und schnelle Colts geht; die "Soldaten-Western", in denen das Leben im Fort, in der kavallerie und im Bürgerkrieg im Vordergrund steht; und die "Indianer-Western", in denen es gerade umgekehrt ist und das Schicksal eines oder mehrerer Indianer im Vordergrund steht. Die meisten DEFA-Western sind für mich "Indianer-Western", weil es hauptsächlich um Indianer geht und Weiße dann entweder Uniform tragen oder Bösewichter sind oder beides. Auch beispielsweise "Yellostone kelly" wäre für mich ein Indianerwestern, weil zwar ein Weißer, ein Trapper, im Mittelpunkt steht, seine gegenspieler aber fast nur gute und böse Indianer sind und seine Partnerin auch eine Indianerin ist. Die Soldaten sind dann nur Beiwerk. "Der letzte Wagen" hingegen ist für mich, auch wenn "Comanche Todd" darauf schließen lässt, KEIn Indianerwestern, weil die Rache eines Weißen im Vordergrund steht und Indinaer nur eine Bedrohung darstellen und nur zwei Szenen haben. Man muss eben differenzieren. Aber es ist nicht immer einfach.
Der Lonewolf Pete