tvforen.de - Die Fernsehdiskussionsforen
Die Fernseh-Diskussionsforen von
TV Wunschliste fernsehserien.de retro-tv
Startseite
Aktuelles Forum
Nostalgieecke
Film-Forum
Der Werbeblock
Zeichentrick-Forum
Ratgeber Technik
Sendeschluss!
Serien-Info:
Powered by wunschliste.de
Filme im Kino, Fernsehen & auf DVD
Kates Filmkritik: Pirates of the Caribbean 5
geschrieben von: Kate, 03.06.17 00:50
Ich habe den Film gestern auf Englisch gesehen und wollte eigentlich schon gestern eine Kritik dazu posten, doch musste ich das Ganze nochmal überschlafen.

Fangen wir wie immer mit etwas einfachem an, dem Inhalt:
Die Story ist denkbar simpel und ähnelt sehr den ersten Filmen. Jack Sparrow ist abgebrannt, versaut jeden Coup und schafft es eher durch Glück als Verstand nicht zu sterben. Als er ganz am Boden liegt, versetzt er sogar seinen berühmten Kompass für eine Flasche rum. Was er nicht ahnt, ist, dass er dadurch die Geisterpiraten unter Führung von Captain Salazar befreit, die er dummerweise damals verbannt hatte. Parallel dazu möchte Henry Turner, der Sohn vom fliegenden Holländer Will Turner und Elizabeth den Dreizack Poseidons finden, um seinen Vater öfters als alle sieben Jahre zu sehen. Da man dafür einer Karte folgen muss, die kein Mann lesen kann, und weil vermutlich keine Frau mehr freiwillig mit Jack Sparrow knutschen will, gibt es auch eine Frau in der Geschichte. Ihr Name ist Carina, sie ist Astronomin und damit in den Augen aller anderen als Hexe verschrien. Da ein Geist als Bösewicht allein nicht reicht, mischt sich die Krone in Form von Faramir (ich mag ihn wirklich gerne, aber alles danach ist nur noch ein Abklatsch dieser Rolle) und auch der aktuelle König der Piraten Barbossa ein.


Wie fange ich am besten an, eine vernünftige Kritik zu diesem Film zu schreiben. Zuerst sollte ich erwähnen, warum ich mir den Film überhaupt angesehen habe (das habe ich mich auch während des Film öfters gefragt). Ich mag die Teile 1-3 richtig gerne, vor allem wegen Keira Knightley und Orlando Bloom. Die Musik ist großartig und die Mischung aus Humor und Abenteuer funktionierte bei mir. Teil 4 fand ich furchtbar.
Als ich hörte, dass Orlando Bloom und Keira Knightley bei diesem Film wieder mit dabei sind, dachte ich mir, ich gönn mir den Spaß.

Meiner Meinung nach ist der Film furchtbar. Die Story ist gar nicht so schlecht wie sie klingt, doch sie ist schrecklich simpel inszeniert. Johnny Depp spielt eine Mischung aus seinem Lieblingscharakter und seinem neuen Selbst mit Alkoholproblemen.
Die Witze ziehen nicht. Teilweise liegt es daran, dass sie unglaublich platt sind, doch selbst Witze, die an sich ganz gut sind, zünden nicht. Es gibt unglaublich viele Parallelen zu den ersten Filmen, die aber nicht als Hommage inszeniert sind, sondern dem Zuschauer als Neuerfindung verkauft werden sollen.
Die zwei jungen Hauptcharaktere machen ihre Sache nicht schlecht, doch auch bei ihnen hat außer einer leichten Love Story nichts gezündet. Zwischen ihnen gibt es furchtbare Dialoge, die man leider nicht auf die Übersetzung schieben kann.
Javier Bardem ist einer der langweiligsten Schurken aller Zeiten. Bei seinem ersten Auftritt als Geist musste ich spontan an Mittermeier und den Indianer "Wind in seinem Haar" denken, denn so sah Salazar aus. Natürlich sollte das auf das Wasser anspielen, doch es sah einfach nur bescheuert aus. Er spricht kaum und wenn ohne besonderen spanischen Akzent, was latent unlogisch ist, wenn der Charakter Spanier ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass er den Mund konstant voll schwarzem Blut hat und unglaublich undeutlich spricht. Seine Motivation ist Rache. Er hasst Piraten, er hasst Jack und lange Spaziergänge am Strand (kleiner Insider). Sein Schiff ist voller Löcher, was unglaublich praktisch ist, wenn man Piratenschiffe fressen will.
Die grandiosen Kampfszenen der ersten Filme, die epischen Choreographien von Schlachten und dergleichen ist hier einfach nur banal und langweilig. Auch hier hat man das Gefühl nichts neues zu sehen. Ich fand jetzt nicht, dass besonders viel am Computer verhunzt wurde, das ist jedenfalls für mich nicht der Grund manche Szenen als zu stark inszeniert zu empfinden.

Wenn man sich mit all diesen Enttäuschungen abgefunden hat, kommt das Hauptproblem des Films. Er steckt voller Absurditäten und schwachsinnigen Augenblicken, bei denen man einfach nur im Kino sitzt und sich Wtf denkt. Ich möchte nicht groß spoilern für die armen Seelen, die noch in den Film gehen. Deswegen erwähne ich nur ein paar Stichwörter. Da wäre das löchrige Schiff, das sich wie ein Maul öffnet, um andere Schiffe zu fressen. Da wäre die rotierende Guillotine und mein persönlicher Favorit die Haizombies. Folgt man der Prämisse, dass das Schiff und seine Crew im Augenblick ihres Todes zu Geistern wurden, dann müssten sie zu diesem Zeitpunkt lebendige Haie an Bord gehabt haben, die mit ihnen gestorben sind, um dann im Bedarfsfall als Zombies zurück zu kehren.

Ich kann die Sachen, die mir gefallen haben, an einer Hand abzählen:
1. Ich musste kein Geld dafür ausgeben.
2. Bei der Hinrichtungsszene gibt es etwa 30 Sekunden lang einen herrlichen Dialog zwischen Carina und Jack.
3. Das Wiedersehen von Liz und Will ist großartig.
4. Die Musik ist nach wie vor grandios, doch es ist das Main Theme der ersten Filme in modern. Neues hat sich Hans Zimmer nicht einfallen lassen und wenn doch, merkt man es nicht.
5. Ich hab Lust mir die alten Filme anzusehen.

Fazit:
Wenn du bei einem Fluch der Karibik-Film im Kino sitzt und dein Gehirn irgendwann einen Ausflug in deine Kindheit macht, also du mit einem Exfreund Titanic angesehen hast, weißt du, dass der Film furchtbar ist. Bei beiden Filmen dachte ich etwa ab der Hälfte: Hoffentlich geht das Schiff bald unter!!!

Optionen: AntwortenZitieren
Betreff geschrieben von Datum/Zeit Zugriffe 
  Kates Filmkritik: Pirates of the Caribbean 5
Kate 03.06.17 00:50 1236 


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
Partnerseiten
Verantwortlich für den Inhalt der Forumsbeiträge ist der jeweilige Autor eines Beitrags.
Es gelten unsere Foren-Regeln | FAQ (Häufige Fragen)
Dieses Diskussionsforum basiert auf dem Phorum-System.