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Re: Frage zu "Chucky"
Also wie gesagt, ich glaube nicht an metaphysische und übernatürliche Dinge. Auch wenn wir nicht Infrarot sehen oder Ultraschall hören können, so sind das doch relative "einfache" Dinge, die in die relativ einfachen Naturgesetze passen. So etwas wie Geister sind das nicht. Energien kann man ausrechnen und man kann errechnen wie sie von einem Molekül auf ein anderes übertragen werden. Energie ist ein einfaches Teil, kann hinzugefügt werden, in Molekülen gespeichert und verbraucht werden. Ähnlich wie Wasser: Es wird getrunken, im Körper verarbeitet, ausgeschieden, verdampft vielleicht eventuell und wird wieder runter geregnet und dann wieder von jemandem getrunken. So ähnlich ist es mit der Energie auch. Die ist ein one-trick-Pony, das die Bestandteile der Moleküle dazu bringt sich schneller zu bewegen und dadurch entweder Wärme abzugeben oder sich mit anderen Molekülen zu vereinigen. Komplexe Gefühle oder Gedanken lassen sich damit nicht transportieren. Energie ist die Währung der Zelle. Und genausowenig wie Geld Träger irgendwelcher Geister ist, genausowenig ist es Energie. Es sei denn es wäre an etwas gekoppelt, was eine Richtung vorgibt, was damit zu geschehen hat. Aber auch das ist dann sofort hinfällig sobald die Energie dafür verbraucht wurde.
Und unsere Denkprozesse kommen dadurch zustande, dass Nervenzellen elektronische Ladungen weiterleiten auf andere Zellen, durch Knotenpunkte, die sich Synapsen nennen. Wenn eine Gehirnregion stark ausgelastet wird, was man daran messen kann, dass es da viele Hirnströme gibt, dann werden da auch viele Synapsen gebildet, und der derzeitige Stand der Wissenschaft geht davon aus, dass eben die Art wie die Nervenzellen sich miteinander über Synapsen verbinden die Gehirnleistungen ausmachen - zumindest wird das immer wieder durch Versuche oder Untersuchungen an Patienten mit gewissen Defiziten bestätigt. Unser Gehirn schränkt unseren Geist nicht ein, unser Gehirn erzeugt unseren Geist, und wenn unser Gehirn stirbt ist der Geist auch tot. Unser Gehirn ist durch eine sehr komplexe Vernetzung von Nervenzellen dadurch in der Lage das menschliche Denken und Bewusstsein zu schaffen. Wie durch Vernetzung um Internet irgendwelche Trends geschaffen werden, die plötzlich aus dem Nichts zu kommen scheinen, so kann man sich auch die Entwicklung eines Gedanken in unserem Nervennetzwerk vorstellen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse in dem Bereich sind auch stimmig und es gibt bisher nichts was dafür spricht, dass da etwas völlig anderes noch mit rein spielt. Energie ist zwar auch daran beteiligt da die Zellen ja "gefüttert" oder "geheizt" werden müssen um ihre Leistung zu bringen. Die elektrischen Gradienten in einer Nervenzelle entstehen durch eine intelligente Verschiebung von geladenen Molekülen durch Kanäle an der Zellwand. Und da du von Träumen gesprochen hast, das ist sozusagen das "Housekeeping" des Gehirns. Täglich "sammeln" wir unheimlich viele Sinneseindrücke, von denen wir nur die wenigsten sofort verarbeiten. Aber alles was man so "am Rande" irgendwo mitgekriegt hat wird dann nachts, wenn man das Gehirn nicht gerade zum Denken braucht, sortiert und eingeordnet, Dadurch werden Erinnerungen aufgerufen, oder Denkprozesse gestartet, die entweder zu einem Gedanken beitragen, den wir mit uns herumtragen oder die im Sande verlaufen. Und wir nehmen dieses Aufräumen im Gehirn als Traum wahr - oder auch nicht, denn wir träumen ja auch wenn wir uns nicht erinnern. Das Träumen hat aber nichts mit Geistern zu tun, die sich mit uns in Verbindung setzen, sondern nur mit der Unordnung in unseren eigenen Gedanken und Sinneswahrnehmungen. Man kann sich also schon sehr gut vorstellen wie das menschliche Gehirn und wie der menschliche Geist funktioniert und das ist alles mit den Naturgesetzen vereinbar. Auch wenn manches noch nicht bis ins Detail bekannt ist, man weiß doch wie der Hase läuft. Und auch wenn es ab und zu mal etwas gibt was die Forschung in eine andere Richtung lenkt, so läuft der Hase dann nicht in eine völlig andere Richtung sondern es ist eher eine winzige Kursanpassung. Die größte Revolution in den Biowissenschaften, an die ich mich erinnern kann war, dass man früher meinte, dass die Dinosaurier wegen ihrer zu kleinen Gehirne ausgestorben sind, die die großen Körper nicht mehr steuern konnten, und heute hat sich eher die These durch gesetzt, dass sie durch einen Meteoriteneinschlag ausgestorben sind. Solche Paradigmenwechsel verlaufen also in einem bestimmten Rahmen, und je mehr man weiß, desto mehr wird der Rahmen auch eingeschränkt, und man kann sagen, dass alles was außerhalb des Rahmens ist doch äußerst unwahrscheinlich ist. Und Geister von Verstorbenen Menschen, die irgendwo durch die Welt irren sind ziemlich außerhalb der Wahrscheinlichkeit. Selbst wenn es in unserer Welt noch irgend ein "Teilchen" gibt, das wir bisher nicht nachweisen können, dann ist es eher etwas einfaches, das mit den Teilchen die wir schon kennen interagiert. Aber nichts, das so etwas Komplexes wie eine Erinnerung oder Kreativität tragen kann, - die Definition was so ein "Geist" denn ist gehen ja auch etwas auseinander. Diese Erklärung mit den elektromagnetischen Wellen hat mir gut gefallen, weil sie mit den Naturgesetzen völlig zu vereinbaren ist aber eine neue Komponente ins Spiel bringt. Was wir als Farben oder Töne wahrnehmen sind Wellen. Farben sind elektromagnetische Wellen, die in verschiedenen Wellenlängen schwingen und sich auch noch teilweise überlagern und es gibt jede Menge Wellen, die wir nicht sehen oder hören können. Magneten interagieren mit elektrischen Feldern, und da auch unser Gehirn viele elektrische Ströme beinhaltet ist es völlig plausibel, dass die durch elektromagnetische Wellen gestört werden können und da Sinneseindrücke nachahmen, die wir gar nicht so hatten. Allerdings bezweifle ich, dass solche Wellen gerichtet etwas beeinflussen. Das Licht ist ja auch nicht dafür da, dass wir sehen können, sondern unsere Sinnesorgane wurden in der Evolution so konstruiert, dass wir bestimmten Wellenlängen der elektromagnetischen Wellen in unserer Umwelt wahrnehmen können. Für die elektromagnetischen Wellen, die bei den Probanden zu übernatürlichen Erscheinungen geführt haben gibt es kein "Sinnesorgan". Daher ist es wahrscheinlich, dass das einfach nur Störwellen waren. Und da unsere Erde voll von elektromagnetischen Wellen ist, gibt es auch jede Menge, mit denen wir nichts anfangen können, die aber trotzdem unser Gehirn stören können, oder unsere elektrischen Geräte. Und wenn du solche elektromagnetischen Wellen als "Geist" sehen willst, dann kann ich dir auch sagen wo der Geist herkommt: Von der Sonne. Sie sind keine andere Welt, die mit uns in Kontakt treten will, sie sind da wie das Licht, von dem wir einen Teil sehen und einen Teil nicht, aber dem Licht ist das egal, und den unsichtbaren Wellen genauso. Ich halte sehr wenig von esoterischen oder metaphysischen Erklärungen für Ereignisse. Sie sind meist an den Haaren herbeigeholt, können weder bewiesen oder repliziert werden und lassen völlig außer Acht, dass es wahrscheinlichere und plausiblere Erklärungen mit naturwissenschaftlicher (inklusive psychologischer) Grundlage gibt. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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