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Filme, die "unerwartet" gruselig werden
Beim Gruselfilm (also Monster, Spuk, Zombies, Außerirdische) haben für mich die ersten Minuten, wenn das Böse sich dem Zuschauer und den Akteuren noch nicht gezeigt hat, immer einen besonderen Reiz. Ich wünsche mir dann immer, gar nicht zu wissen, dass es um etwas übernatürliches geht um dann, wenn das Unheil sich andeutet, verdutzt aufzuhorchen. Aber ich kann mich nicht erinnern, sowas mal erlebt zu haben.
Mit "Cloverfield" ginge das gut, nicht nur weil es bis zum Wendepunkt 20 Minuten dauert, sondern auch weil die Handlung hier ein langweiliges Drama um junge Leute am Scheidewege von Ausbildung und Beruf, zerbrochenen Beziehungen und Großstadtkram vortäuscht. Ich stelle mir das dann so vor, dass ich das Fernsehen anmache wo zufällig Cloverfield läuft und gleichzeitig aber am Computer sitze der mich von der Wahl eines vermeintlich auf mich besser zugeschnittenes TV-Programms ablenkt. Dann rummst es und ich blicke freudig erregt auf die um den kullernden Kopf der Freiheitsstatue gruppierten Yuppies, nanu, ein Horrorfilm! Aber wie gesagt, das ist mir noch nie passiert, in Cloverfield war ich ja auch drin. Im Ansatz hatte ich mal so ein Erlebnis mit "From Dusk Till Dawn", der passt eigentlich noch besser, weil der natürliche Teil sich noch viel länger hinzieht und ein ernstes Roadmovie um ein brüderliches Verbrecherpaar mit psychopathischem Sonderling auf der Flucht vor der Polizei, Geiselnahme, Mord und vom Glauben abgekommener Priesterfamilie andeutet. Aber ich hatte Jahre zuvor in einer Zeitschrift Bilder der Szenen im "Titty Twister" gesehen und wunderte mich daher über den gar nicht damit in Einklang zu bringenden Anfang. Dieses Wundern verdirbt aber schon den hier gemeinten Spaß! Ich will nichtsahnend in einen Gruselfilm stolpern. "Melancholia" hätte auch das Zeug gehabt mich zu foppen, aber hier entnahm ich der in den Fernseher integrierten Vorschau die Infos über den sich der Erde gefährlich nahe kommenden Planeten. Mein Anliegen jetzt und hier widerspricht völlig meinem Wunsch, unbedarft in einen solchen Genrewechsel zu geraten, weil ich da nicht viel Hoffnung habe, andererseits sowas aber auch nicht verpassen will: Wer kennt denn Gruselfilme (also Monster, Spuk, Zombies, Außerirdische), die sich auf die oben beschriebene Weise zunächst über einen längeren Zeitraum einer relativ harmlosen Handlung bedienen und währenddessen noch eine Thematik behandeln, die gut und gerne für einen abendfüllenden Nichtgruselfilm herhalten könnte? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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