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Re: Lone Ranger
Pete Morgan schrieb:
------------------------------------------------------- > Dumme Filme, die Filmgenres durch den Kakao > ziehen, gibts genug - egal ob die "Scary Movie", > die "Airplane" Filme oder Filme über > sandalenschinken und selbst in den 60ern nahmen > die Amis auf gekonnte und durchaus lustige Weise > ihr liebstes Kind, den Western, auf die Schippe. Ich wusste, du würdest darauf anspringen. Ich hatte mehr auf die Zeit gewettet ;) Dachte, es geht schneller. > Warum man aber ausgerechnet eine der klassischsten > Heldenfiguren der Abenteuerliteratur, die in > Buchform, als Comic, im radio, im fernsehen und > auf der Leinwand über Generationen hinweg > begeistert haben, dermaßen blöd veralbern > musste, erschließt sich mir nicht. Möglicherweise weil es völlig egal ist, was als Vorlage für Humor dient? Der Schuh des Manitu hat sich den Karl May-Filmen angenommen und sie böse veralbert. Ich liebe die Originale und bin damit quasi aufgewachsen, neben den Büchern, und mir gefällt der Film. Eine Parodie, egal wie dumm sie ist, stellt immer auch eine Würdigung des Originales dar. Zum einen ist die Basis einer Parodie der Bekanntheitsgrad des Originals. Gibt es keinerlei Bezug zum Original, weil keiner es kennt, kann die Parodie nicht funktionieren. Zum anderen hält der Autor einer Parodie das Original für "wertvoll" genug, um es zu parodieren. Es hat einen gewissen Kultstatus. > Der Western als Genre hat es ungemein schwer bei all den > alien- und horror- und CGI-verseuchten > Kinogängern wieder Fuß zu fassen. Da hilft eine > solche Mistproduktion garantiert nicht. Dann sollte der Western "an sich arbeiten". Wenn ich mir das aktuelle Kinoprogramm ansehe, sehe ich Sommerkomödien wie Dampfnudelblues und Das ist das Ende. Es gibt einen Horrothriller Conjuring. Dazu noch die Schlümpfe 2, wobei ich den nach dem Trailer eindeutig dem Horrogenre zurechnen würde. Noch immer laufen The Company you keep, Wolverine, Kindsköpfe 2 und wahrscheinlich Pacific Rim und der Rest der letzten Wochen. Da passt Lone Ranger bestens dazu. Ich kenne auch kein anderes Genre, das so verhätschelt wird, obwohl es sich seit Anbeginn so wenig verändert hat. Western ist ein Nischengenre. So würde ich das jetzt mal bezeichnen. Dennoch stellt sich lediglich die Frage, ob man die Filme mag oder nicht. Wenn man die Filme nicht mag, wird das mit einem typischen "Ja, mei, ist halt ein Western" abgetan. Kein anderes Genre muss so wenig Kritik aushalten. Ich erinnere mich noch daran, wie ich irgendwann alle gedrehten Karl May-Filme durch hatte und meinen Dad nach anderen "Cowboy-Filmen" gefragt habe und er mir ein paar Western gegeben hatte. Das war für mich nie dasselbe. Wesentlich später habe ich mich erneut an die Klassiker der Western gewagt, vor allem weil mein Freund, heute mein Mann, ein Fan ist, doch für mich waren sie ansprechend. Unter künstlerischen Aspekten gibt es da tolle Filme, die mit Licht und Schatten spielen und allein mit Musik und Geräuschen eine wahnsinnige Spannung erzeugen können. Doch inhaltlich fehlte mir da immer etwas. Als "The Missing" anlief, war das mein letzter Versuch, weil ich Tommy Lee Jones und Cate Blanchett großartig finde, doch es endet trotz hervorragender Darstellung nur mit "Ja, mei, ist halt ein Western". Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut erklären kann, wie ich das meine ;) Ich finde, Western hat sich nicht weiter entwickelt, bzw. zu langsam weiter entwickelt. Ein Riesenschritt ist vermutlich Quentin Tarantino dieses Jahr mit "Django Unchained" gegangen, weil dieser Film nicht nur verschiedene Westernelemente aufgreift, sondern diese auch mit einem modernen Soundtrack und anderen Elementen versieht. > "Langweilige" Filme gibts in jedem genre, da muss > man den Western nicht als Beispiel nehmen - Kindchen, es ging um das Genre Western. Da kann ich als Beispiel schlecht langweilige Historienfilme ausführen. > Es gibt auf > Bildschirm und Leinwand nur einen "wahren" Lone > Ranger und einen "wahren" Tonto - und das sind > Clayton Moore und Jay Silverheels Und die Erde ist eine Scheibe und die Sonne dreht sich um uns.Das war jahrelang auch die einzig "wahre" Wahrheit. > Aber ich fürchte, zumindest die deutschen > Kinogänger werden ihren Johnny wieder lieben - > weil er halt "anders" und durchgeknallt ist als > Vogelscheuche, und "anders" und durchgeknallt ist > halt immer noch besser als etwas, das normal, aber > tausendmal besser ist. Eine beleidigte Leberwurst ist nichts dagegen. Akzeptiere doch einfach mal den Geschmack anderer Leute und freu dich an deinem Geschmack. Diese Verbitterung ist bestimmt wirklich anstrengend.
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