Da sich hier niemand berufen fühlt, auf die Ursprungsfrage zu antworten, versuche ich mal eine Auflistung.

Meine persönlichen Italo-Western-Favoriten (ich unterteile jetzt mal nicht zwischen "Django" und "Nicht-Django" Titeln):

-Für ein paar Dollar mehr (weil er seinen Vorgänger noch weit übertrifft)
-Django (das Corbucci-Original, weil der Showdown absolut genial ist)
-Töte alle und kehr allein zurück (weil er brillante Stunts und Action bietet)
-Mercenario (weil es keinen unterhaltsameren Revolutionswestern gibt)
-Leichen pflastern seinen Weg (weil er eine einzigartige, elegische Atmosphäre besitzt)
-Von Angesicht zu Angesicht (weil es der beste der drei Sollima-Western ist)
-Zwei glorreiche Halunken (weil er trotz Überlänge keine Sekunde durchhängt)
-Sartana kommt (weil wenigstens ein Carnimeo-Western in die Liste gehört)
-Blutiges Blei (weil hier ein genre-untypischer Plot brillant umgesetzt wurde)
-Keoma (weil Castellaris progressiver Regie-Stil hier seinen Höhepunkt findet)

... und aus rein persönlichen Gründen:
-Django, Gott vergib seinem Colt (weil dies vor 25 Jahren mein erster Italo-Western aus der "zweiten Reihe" war, und ich mich wie Bolle auf die TV-Austrahlung gefreut habe)

Und weil´s so schön war, möchte ich noch eine Liste der Top-Italo-Western-Soundtracks anfügen.
Ich beziehe mich dabei nicht bloß auf die Hauptthemen, sondern die kompletten Scores und deren Qualität als CD- oder Vinyl-Album:

-Von Mann zu Mann (Ennio Morricone, vielleicht sein bester Western-Score)
-Töte alle und kehr allein zurück (Francesco De Masi, eine knappe Stunde von dramaturgisch ausgefeilter, percussion-lastiger Spannungsmusik mit atemberaubendem Hauptthema)
-Von Django, mit den besten Empfehlungen (Fred Bongusto & Berto Pisano, sehr starker Score von zwei Komponisten, die selten im Genre in Erscheinung traten)
-Alles fliegt Dir um die Ohren (Carlo Savina. So seltsam dieser 3D-Schinken auch ist, Savina wurde aus unerklärlichen Gründen zu einem epischen Score inspiriert, der seinesgleichen sucht.
-Sie verkaufen den Tod (Riz Ortolani. Elegische und düstere Streicherteppiche, wie sie für diesen Komponisten typisch sind)
-Zehn Cowboys und ein Indianerboy (Piero Umiliani, brillanter Score, der alles bietet, was den Western-Fan glücklich macht, und das auf hohem Niveau)
-Blutiges Blei (Luis Bacalov, ist seinem "Django"-Score überlegen, und enthält u.a. sehr starke, an Jerry Goldsmith erinnernde Action-Themen)
-Mannaja (Guido & Maurizio De Angelis, etwas repitiver, aber starker Score. Atmosphärisch und ungewöhnlich. Die Präsentation auf der Cometa-CD ist gelungener als die bei RCA)
-Die fünf Gefürchteten (Morricone, musikalischer Höhepunkt ist die Verfolgung eines Zuges durch einen hinterherlaufenden Mann. 4 Minuten intensivste Dramatik)
-Minnesota Clay (Piero Piccionis ganz eigener Western-Stil überzeugt vollkommen in diesem frühen Genre-Beitrag)

So, das soll´s gewesen sein. Habe ein etwas schlechtes Gewissen, keinen Nicolai oder Ferrio in der Liste zu haben, aber irgendwann muß auch mal Schluß sein.