|
Re: Der Hobbit
Nun hab ich den Film auch endlich gesehen.
Ich finde den Anfang mit Bilbo und Frodo hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber so war man irgendwie wieder direkt in Mittelerde. Und wie Kate schrieb, es waren die selben Schauspieler wie in Herr der Ringe, daher geht das schon in Ordnung. Hätte man die nicht bekommen, wäre die Szene auch bestimmt nicht im Film gelandet. > Inhaltlich kann ich keine Vergleiche mit dem Buch > anstellen, da ich das Buch nie so gern mochte und > es deswegen vor ewigen Zeiten zuletzt gelesen > habe. An viele Dinge kann ich mich erinnern, an > manche nicht, daher überlasse ich das Vergleichen > den Kennern. Danke, das kann ich ja dann übernehmen. ;-) Ich fand das Buch im Großen und Ganzen nicht schlecht umgesetzt. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Reihenfolge, in der die Zwerge bei Bilbo auftauchen nicht ganz der entspricht, wie sie im Buch stattfand. Nun ja, ich hätte das nicht bemerkt und ist letztendlich auch egal. Allerdings gab es Änderungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Bilbo sagt den anderen, dass er nicht an der Reise teilnehmen wird. Am nächsten Tag rennt er ihnen hinterher mit dem unterschriebenen Vertrag. Wieso? Vielleicht habe ich ein Detail verpasst, aber für mich hat das so keinen Sinn ergeben. Und woher wusste er, wo sie langgehen würden? Im Buch lässt er sich noch in der Nacht überzeugen und Unterschreibt den Vertrag. Am nächsten Morgen ist keiner mehr da und er denkt, vielleicht war das nur ein Traum und setzt sich schonmal einen Tee auf. Plötzlich taucht Gandalf auf und fragt ihn, wann er denn gedenke sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt zu machen. Da entdeckt er einen Brief von Thorin auf dem Kamin und hetzt los, da er nur noch 20 Minuten Zeit hat, um nicht zu spät zu kommen. Das ist nur ein Beispiel, das mir aufgefallen ist. Die Änderung war nicht wirklich schlimm, aber ebenso wenig wirklich sinnvoll. Anderes wurde aber auch gut umgesetzt. Zum Beispiel die Frage an Bilbo, warum er überhaupt dabei sei und ob er nicht eh lieber zu Hause in seinem gemütlichen Bett sei. Das dachte er sich nämlich des öfteren im Buch und Gedanken kann man nur schwer in einem Film darstellen. Es treten auch Figuren auf, die im Buch nicht erscheinen, wie Saruman oder Galadriel. Für die eigentliche Geschichte spielen sie auch keine Rolle, aber sie vermitteln etwas Hintergrundwissen über Sauron (und da Saruman meines Erachtens nach im Herr der Ringe Film etwas kurz kam freue ich mich darüber). Hintergrundwissen, welches man sonst nur im Silmarillion findet, welches wohl nie verfilmt wird, daher für den ein oder anderen durchaus Interessant. Was ich nun gar nicht verstand war das Auftreten von Azog (dieser weiße Ork). Der kam im Buch nicht vor, da er zu jener Zeit, in der die Geschichte spielt, bereits tot war. War ein Antagonist zu Thorin zwingend nötig? Ich finde, dadurch wurde der Film unnötig in die Länge gezogen. Der eigentliche Gegner ist Smaug (der am Anfang und Ende schön in Szene gesetzt wurde). Nur da die Geschichte in drei Teile zerlegt wurde, hatte er in diesem Film keinen echten Auftritt und er fehlt als Gegenspieler in Aktion. Vermutlich deswegen, trotzdem bin ich damit nicht glücklich. Ein Fehler ist mir aufgefallen. Martin Freeman macht seine Sache als junger Bilbo gut, finde ich. Nur hätte es gar keinen "jungen Bilbo" geben dürfen. Als nach den Anfangsszenen mit Bilbo und Frodo übergeblendet wird steht da "60 Jahre vorher" oder sowas in der Art. Nun geht man natürlich davon aus, das der junge Bilbo auch jünger aussehen müsste. Allerdings sagt Gandalf im Herr der Ringe Film zu Bilbo "Du bist um keinen Tag gealtert" was auch der Buchvorlage entspricht. Demnach müsste er in beiden Filmen in etwa gleich alt aussehen. > Fazit: > Der Film dauert 170 Minuten, also bringt gutes > Sitzfleisch mit. Und schaut ihn euch unbedingt > auch auf Englisch an. Gerade die Lieder schaffen > im Englischen noch etwas mehr Atmosphäre, auch > wenn die deutsche Synchronisation nicht die Schlechteste ist. An Sitzfleisch mangelte es mir nicht, nur an Beinfreiheit in den engen Kinoreihen. Ich werde ihn mir früher oder später auf jeden Fall nochmal auf Englisch anschauen. Die deutschen Synchronisation sind in der Tat nicht schlecht, allerdings hatte ich diesmal doch meine Probleme. Da Achim Höppner leider bereits 2006 verstarb brauchte Gandalf eine neue Stimme. Eckart Dux übernahm diese, der mir happtsächlich als Arthur Spooner aus King of Queens in den Ohren hängt. Daher hatten die ersten 20 Minuten für mich irgendwie etwas komisches, auch wenn es eigentlich grad nichts zu Lachen gab. Danach hatte es sich aber eingepegelt und ich kam mit der neuen Stimme klar. Dann noch Manuel Straube für den jungen Bilbo. Er hat ihn durchgehend toll gesprochen, nur kenne ich seine Stimme durchgehend von komödiantischen Rollen und so klang sie für mich auch den ganzen Film über lustiger, als sie an manchen Stellen sein sollte. Ansonsten aber sehr schön, dass alle bekannten Figuren ihre "alten" Stimmen behalten haben. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|