|
Re: "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" - Ich war also mal wieder im Kino
Das ist mal eine schöne Film-Rezension, die man gut lesen konnte. Im Großen und Ganzen decken sich die beschriebenen Eindrücke mit meinen, wobei es aber zwei Punkte gibt, die ich anders sehe.
Im ganzen Thread wurde bisher so gut wie gar nicht auf die schauspielerische Leistung von Jennifer Lawrence eingegangen. Auch du erwähnst nur kurz, dass sie die Rolle durchaus solide spiele. Meiner Meinung nach war es eine perfekte Leistung, mit der sie auf einer emotionalen Ebene agierte, die man als Zuschauer quasi spürte. So wurden beispielsweise Fürsorge, Verzweiflung, Mut sowie Angst und Hoffnung sehr gut von ihr in Szene gesetzt. Gerade Angst und Hoffnung sind ja die zentralen Elemente des Films. Hut ab, für eine so junge Schauspielerin. Der zweite Kritikpunkt, in dem ich nicht ganz übereinstimme, ist die Kameraführung. Ich lese es in letzter Zeit sehr oft, dass viele Leute mit den verwackelten Bildern nicht klar kommen und davon genervt sind. Ich persönlich finde den Stil klasse und er bewirkt genau das, was er erreichen soll. Man fühlt sich mitten ins Geschehen hineingezogen und vielleicht soll man dabei auch den Überblick verlieren. Ich muss nicht immer alles aus einem starren Winkel betrachten und jedes Detail im Auge haben. Es ist interessant, einfach mal nicht zu wissen, was los ist und überrascht zu werden. Daher macht dieses Stilmittel den Film spannender. Da ich die Bücher auch nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, wie detailgetreu die Story übernommen wurde. Da aber auch Suzanne Collins am Film mitgewirkt hat, sollte es schon einigermaßen zufriedenstellend sein. Grundsätzlich finde ich es egal, wenn Buch und Film nicht hundertprozentig übereinstimmen. Das hat mich bei HP auch nicht gestört. Da betrachte ich die Bücher als eine Sache und die Filme als eine andere Sache... Ich kann den Film jedem empfehlen. Es ist sehr gute Kinounterhaltung und regt zum Nachdenken an. Wie werden Kriege und soziale Missstände in der heutigen Welt aufgefasst? Welche Parallelen lassen sich zum Beispiel zu den arabischen Aufständen ziehen? Damit bin ich gestern Abend eingeschlafen und am nächsten Morgen wieder aufgewacht. PS: Den ganzen Film über dachte ich, dass die Rolle des Caesar Flickerman auch von Florian Silbereisen in Persona hätte verkörpert werden können. Ging es da nur mir so? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|