Leo schrieb:
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> Es geht nur darum, dass eine andere Kindergeneration einen anderen Geschmack hat und ein Recht
> haben sollte, seine eigenen Kult-Kindheitserinnerungen aufzubauen, [...]


Aber genau das ist ja mit dem heutigen Programmangebot von ARD, ZDF und KiKA immer weniger möglich. Die "Sehgewohnheiten", wie sich die TV-Macher gerne ausdrücken, sind ja nicht etwa angeboren, sondern richten sich auch an dem aus, was gerade läuft und beworben wird.
Wenn man aber nur noch moderne Produktionen zeigt und dem jungen Publikum die "altgedienten" Kinderprogramme vorenthält, ist klar, dass sich die Sehgewohnheiten auch nur in die moderne Richtung entwickeln können. Neben neuen Produktionen sollte man also die klassischen Produktionen aus der Zeit vor 1990 weiterhin als Alternative anbieten - und zwar auch in einem angemessenen Umfang (z.B. zu einem Programmanteil von 20-25 %) und zu angemessenen Sendezeiten. (Ich denke, das ist nicht zuviel verlangt bei mehr als 15 Stunden öffentlich-rechtl. Kinderprogramm am Tag.) Es mag ja sein, dass dann die Quoten sinken würden. Aber 1. würde allein durch die Ausstrahlung kein Kind gezwungen, sich die alten Sendungen anzuschauen. Schließlich gäbe es immer noch massenhaft moderne Alternativangebote. Und 2. würde man Kindern eine echte Chance ermöglichen, auf die "alten" Sendungen aufmerksam zu werden. Aktuell werden aber bestimmte Geschmacksrichtungen und Darbietungsformen im Kinderfernsehen gar nicht mehr repräsentiert, weil man einfach voraussetzt, dass es ja heute sowieso kein Kind mehr ansprechen würde, da die Quoten bei der letzten Ausstrahlung zu schlecht gewesen wären etc. In meinen Augen sind solche Vorurteile mindestens genauso schwerwiegend.

Man kann natürlich nicht alles von früher zeigen - schon klar - da es ja auch finanzielle und rechtliche Faktoren gibt. Aber mit einem guten Willen könnten die ÖR in dieser Hinsicht wesentlich mehr realisieren, als sie es aktuell tun.