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Kirch mit vier Milliarden Schulden an die Börse
Mit vier Milliarden Schulden an die Börse An zwei Dingen mangelt es Leo Kirch nicht: an Selbstvertrauen und Schulden. Um den Börsengang der KirchMedia vorzubereiten, hat er erstmals die Höhe seiner Kredite offengelegt. Es sind 4,4 Milliarden Mark, allein bei der profitabelsten Konzerntochter. München - Kirchs rechte Hand Dieter Hahn, Chef der KirchMedia, veröffentlichte in München die Halbjahresbilanz des Film- und Sportrechteunternehmens. Demnach ist die Konzerntochter netto mit 4,412 Milliarden Mark verschuldet, knapp mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Schulden seien unter anderem angestiegen, weil Kirch höhere Beteiligungen an der Euvia Medien AG und an der Formel 1 übernommen habe. Der Schuldenstand könnte noch einmal um drei Milliarden Mark erhöhen, wenn der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch wie letzte Woche angedroht seine Anteile an der KirchMedia zurückgibt. Der Umsatz des Medienkonzern sei im ersten Halbjahr 2001 um 15 Prozent auf 3,247 Milliarden Mark gestiegen, hieß es weiter. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg um 42 Prozent auf 514 Millionen Mark (262,80 Millionen Euro). "Die Ergebnisse zeigen deutlich die positive Entwicklung und die solide Finanzstruktur der KirchMedia", befand Hahn. Wie hoch der Netto-Gewinn der Gruppe ausfiel, wurde aber nicht bekannt gegeben. "Verschleuderung von Vermögenswerten" Die Veröffentlichung der Zahlen folgt dem Ruf vieler Investoren nach mehr Transparenz in der als unübersichtlich geltenden Mediengruppe und ist Vorraussetzung für Kirchs Börsenpläne, die bereits im letzten Jahr einmal verschoben wurden. Derzeit planen Kirch und Hahn, die KirchMedia spätestens im Sommer 2002 an die Börse zu bringen, wo sie möglichst in den Dax-Index aufrücken soll. Der Börsengang soll durch eine Fusion der KirchMedia mit der bereits börsennotierten Kirch-Tochter Pro Sieben Sat 1 Media vonstatten gehen. Zugleich hat der Werner Schmidt, Chef der Bayerischen Landesbank, Kritik an den Börsenplänen geübt. Gegenüber dem "Handelsblatt" sagte Schmidt, dessen Bank zu den wichtigsten Kreditgebern Kirchs gehört, angesichts der schlechten Stimmung auf den Kapitalmärkten würde der Gang an die Börse der Verschleuderung von Vermögenswerten gleichkommen. Man müsse erst einmal abwarten, bis sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld normalisiert hat. Quelle:[www.spiegel.de] mfg Alan
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