Noch hinkt Europa in Sachen Video on Demand (VOD) hinter den USA zurück, doch in absehbarer Zeit soll die Technologie auch bei uns eine breite Nutzerbasis erobern. So die Kernaussage einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, die dem jungen Markt bereits im Jahr 2006 Umsätze in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar bei europaweit 8,5 Millionen Abonnenten prognostiziert. "Video auf Abruf" zählt zu den Pay-per-View-Dienstleistungen, bei denen die Nutzer nur die Sendungen oder Filme bezahlen, die sie tatsächlich sehen. Unter VOD werden neben Videofilmen auch Sportberichte und Live-Übertragungen von kulturellen Ereignissen verstanden. Die Übertragung erfolgt via Internet, TV-Kabelnetz oder über Satellit auf einen speziell ausgerüsteten PC bzw. auf einen Fernseher mit entsprechender Set-Top-Box.

In Großbritannien ist die Konkurrenz zur Videothek um die Ecke schon an den Start gegangen: Das Unternehmen Video Networks startete Ende 2000 Europas ersten VOD-Service. Doch bevor sich der Service zum Standard entwickeln kann, muss sich in Sachen Leitungskapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten noch einiges tun. Die Kosten für breitbandigen Internetzugang via DSL, Kabelmodem oder Sattelit müssen noch sinken, um VOD auch für den Durchschnittshaushalt erschwinglich zu machen.

Als weitere Hürde benennen die Analysten von Frost & Sullivan die nach wie vor bestehenden Unklarheiten in Bezug auf die "letzte Meile" zwischen Telefonnetz/Internet und Abonnenten und die Diskussionen um die Umsatzverteilung zwischen Netzbetreibern und Inhaltsanbietern. Verschiedene Telekommunikationsunternehmen konzentrieren sich derzeit noch darauf, ihre finanzielle Stabilität wiederzuerlangen, bevor sie ihre Produktpalette um neue Dienste erweitern.

Dennoch rechnet die Unternehmensberatung mit einer breiten Markteinführung innerhalb der nächsten 5 Jahre: Im Jahr 2002 soll VOD in Spanien, Holland und Portugal auf den Markt kommen, 2003 in Deutschland und Skandinavien und 2004 in Frankreich und Belgien. Als zukünftige Akteure in der VOD-Arena nennt die Studie die Telcos Telefonica, KPN, Deutsche Telekom, Telia und Telenor, im Kabelbereich NTL, UPC, Callahan und Telewest. (sha/c't)

Quelle.[www.heise.de]

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