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"Aktenzeichen XY"-Legende Peter Nidetzky ist tot
Er prägte den österreichischen Fernsehjournalismus, vor allem aber das Gesicht der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst": Peter Nidetzky präsentierte 31 Jahre lang die österreichischen Fälle aus dem Aufnahmestudio Wien und war damit sogar in mehr "XY"-Sendungen zu sehen als Eduard Zimmermann. Bekannt ist Nidetzky in seinem Heimatland auch für die Übertragungen der Apollo-Mondlandungen und als Experte im Bereich des Pferdesports. Nun ist der Moderator, der schon länger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, im Alter von 84 Jahren verstorben. Peter Nidetzky stammte aus Wien und studierte in der Donaumetropole Germanistik und Anglistik, bevor er zunächst als Radioreporter beim ORF anheuerte. 1968 wechselte er zum Fernsehen und wurde schließlich Leitender Reporter mit Schwerpunkt Live-Übertragungen. In dieser Rolle berichtete er für das österreichische Fernsehen bis 1972 über die Apollo-Missionen der NASA und war somit natürlich auch in der Live-Übertragung der ersten Mondlandung am 20. und 21. Juli 1969 zu sehen. In der 42. Ausgabe von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vom 10. Dezember 1971 trat Peter Nidetzky dann die Nachfolge von ORF-Chefreporter Teddy Podgorski als Leiter des Aufnahmestudios Wien an. Nidetzky zeichnete sich recht schnell durch seine Sachlichkeit und Souveränität aus, aber auch durch ausgeprägte Gelassenheit, wenn es einmal die eine oder andere Panne gab. In den nächsten Jahrzehnten wurde Nidetzky zu einem mitunter kritischen, aber stets loyalen Begleiter der "XY"-Geschichte. In Deutschland war er lange Zeit, vielleicht abgesehen von Peter Alexander, die bekannteste österreichische Fernsehpersönlichkeit. Nidetzky stand dabei genauso für die Eigenheiten seines Landes, wie auch sein Kollege Konrad Toenz aus der Schweiz. Parallel dazu widmete sich Peter Nidetzky stets dem Pferdesport. 1972 wurde er Chef der österreichischen Springreiterequipe und konnte so mehrfach Medaillen und Weltcup-Gesamtsiege gewinnen. Bis 2001 war er schließlich Präsident des Landesfachverbandes für Reiten und Fahnen in Niederösterreich. Beim ORF war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 Chef des Teletextes. Rudi Cernes erstes Jahr als Moderator von "Aktenzeichen XY" begleitete Peter Nidetzky noch im Aufnahmestudio Wien, danach stieg der ORF als Koproduzent nach 34 Jahren aus der Eurovisionssendung aus. So verabschiedete sich auch Nidetzky in der Sendung vom 6. Dezember 2002 vom "XY"-Publikum, mit ä bisserl Wehmut, wie er damals sagte. Insgesamt war er in 310 Ausgaben der Fahndungssendung zu sehen - einsamer Rekord unter den "XY"-Gesichtern. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann reagierte mit großer Betroffenheit und tiefem Bedauernauf den Tod des Journalisten. Peter Nidetzky war ein wahrer Pionier des Österreichischen Rundfunks, der den ORF über Jahrzehnte hinweg wesentlich mitgeprägt hat von der Kommentierung der ersten Mondlandung bis hin zum TV- Klassiker 'Aktenzeichen XY... Ungelöst'.Peter Nidetzky habe mit seiner Arbeit und seiner Vielseitigkeit das Vertrauen der Zuseherinnen und Zuseher gewonnen und Fernsehgeschichte geschrieben! Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Peter Nidetzky war seit 1970 verheiratet und seine Tochter Katharina ist die Ehefrau des österreichischen Bundeskanzlers Karl Nehammer. Der hat am Montag Sondierungsgespräche zur Bildung der kommenden Regierung ausgesetzt, um sich seiner Familie widmen zu können. 11.11.2024 - Ralf Döbele/TV Wunschliste Bild: ORF [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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