Das hätte in die Hose gehen können. Eine Rentnerin wurde wegen eines Pfiffs ins Telefon verklagt und musste Schmerzensgeld zahlen (ob sie auch strafrechtlich belangt wurde, weiß ich nicht mehr). Ich verstehe da die Wut (viele Anrufer machen auch nicht einfach irgendeinen normalen Job, sondern wissen genau, auf welchem Terrain sie sich bewegen, da es in dem Fall eben keine normalen Callcenter sind), aber zu einem solchen Mittel würde ich nie greifen. Ich lege einfach auf. Einmal fragte ich, woher die Frau bitte meine Nummer habe, daraufhin legte sie dann auf. Diese Mühe mache ich mir nicht mehr.
Leider ist es bei den Callcentern (ich spreche jetzt von den ganz normalen, nicht den Verbrecherorganisationen, die oft im Ausland sitzen), oft so, dass die Leute dort arbeiten, weil sie nichts anderes bekommen. Eine gute Bekannte von uns findet wegen ihrer extremen Rechtschreibschwäche keine andere Arbeit, die Ausbildung (Bürokauffrau bzw. die neue Bezeichnung) musste sie abbrechen, weil sie die Prüfung nicht schafft. Körperliche Probleme hat sie auch, sodass Arbeit in der Küche, Wäscherei usw. auch wegfällt. Sie arbeitet im Callcenter und das nicht gerade gerne, aber sonst findet sie nichts. Sie erzählt, dass es vielen Kollegen ähnlich geht.