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Re: Zeitgeist und Umgangsformen der Gegenwart (im Vergleich zu damals)
xy schrieb:
------------------------------------------------------- > Was ich an der heutigen Zeit auch sehr unschön > finde, ist, dass Starrsinn, also die Eigenschaft, > unreflektiert auf dem eigenen Standpunkt zu > beharren und nicht nachgeben zu können, sehr in > Mode gekommen ist. Ich erlebe unsere Gesellschaft > jedenfalls als eine sehr egoistische mit > verhärteten Fronten, so wie es auch in diesem > Artikel hier meiner Ansicht nach sehr gut > beschrieben wird. Insbesondere der Umstand, dass > viele Menschen, die sich über den Egoismus > unserer Gesellschaft beklagen, sich paradoxerweise > selbst in egoistischer Weise äußern oder mit > Tunnelblick nur die eine Seite betrachten, wird in > dem Text gut verdeutlicht. Eigene Fehler > einzugestehen, aber auch die Fehltritte anderer zu > verzeihen, scheint den meisten heute sehr schwer > zu fallen. > > Es ist wichtig und richtig, seine eigene Position > klar und deutlich zu vertreten. Aber ebenso > wichtig ist es, Bereitschaft für die Bedürfnisse > seines Gegenübers zu zeigen, sich auch mit den > Positionen, Meinungen und Empfindungen der > Gegenseite zu befassen und dann auch mal in sich > zu gehen und zu überlegen, was man an sich selbst > verändern kann, um für ein harmonischeres und > entspannteres gesellschaftliches Klima zu sorgen. > Eine solche Mentalität wird meiner Wahrnehmung > nach in der heutigen Zeit nicht mehr (bzw. immer > weniger) konsequent gelebt. > > Auch die heutigen Umgangsformen und die Sprache > haben sich im Vergleich zu damals verändert. Die > Sprache ist direkter geworden und die > Hemmschwelle, bestimmte Schimpfwörter zu > verwenden, ist heute deutlich niedriger als > damals. Wörter, die heute von bestimmten Gruppen > als diskriminierend wahrgenommen werden, sollen > aus unserem Wortschatz gestrichen werden. Darauf > kann man sich verständigen. Aber warum streichen > wir nicht generell abwertende und beleidigende > Ausdrücke aus unserer Sprache? Und zwar nicht im > Sinne eines Verbots (das würde wenig Sinn > machen), sondern wir sollten einfach in der Praxis > wieder stärker vermeiden, Formulierungen zu > verwenden, mit denen wir andere kränken oder > verletzen können. Oder uns zumindest, bevor wir > uns äußern, Gedanken dazu machen, ob wir mit > dem, was wir am liebsten spontan herausposaunen > wollen, bei anderen Grenzen überschreiten. > > Wenn z.B. konkrete meiner Kontaktpersonen > möchten, dass ich ein Paprikaschnitzel nicht als > Z*******schnitzel bezeichne, dann nehme ich gerne > darauf Rücksicht (unabhängig davon, ob es nun > dazu eine Vorschrift gibt oder nicht). Aber ich > möchte dann bitte auch, dass man respektvoll mit > meinen Bedürfnissen umgeht und sich nicht > darüber lustig macht, dass ich z.B. Vorstellungen > und Wünsche habe, die vielen als kindlich-naiv > erscheinen mögen oder dass ich sensibler auf > andere diverse abfällige Bemerkungen reagiere als > andere meiner Mitmenschen. > > Vielleicht bräuchten wir ja auch mal so eine Art > "soziale Klimabewegung", um unser > gesellschaftliches Klima zu retten, sicher nicht > im Sinne von "zurück in die 80er" (in denen viele > Etappen zur Gleichberechtigung noch nicht > vollzogen waren und vieles tatsächlich nicht > besser war), aber im Sinne einer respektvolleren > Diskussionskultur und eines generell humaneren, > rücksichtsvolleren, friedlicheren Umgangs > miteinander. Gesellschaftliche Vielfalt ist > wichtig, aber es sollten nicht nur die > Unterschiede, sondern auch wieder mehr die > gemeinsamen Ziele betont werden. Sind diese Beobachtungen aus Deinem gelebten Alltag? Oder eher Erfahrungswerte aus dem Netz? Denn das Netz gab es ja in den 80'ern noch nicht. Also kann man hier auch schwer einen Vergleich ziehen. Damals fehlten lediglich die technischen Möglichkeiten. Das Netz hat da natürlich auch negativen Aspekte-bei vielem positiven dass das Netz auch bietet- aber Fake News hatten damals maximal am Stammtisch eine Chance. Und ganz abstruse Dinge, wie sie heute sogar in youtube Videos dargestellt werden, hätten selbst am Stammtisch keine Chance gehabt. Wir erleben auch immer öfter, das offensichtliche Fake News oder absurde Behauptungen einfach als Meinung dargestellt werden, die die gleiche Berechtigung haben, wie die Fakten. Was natürlich auch nicht geht. Man kann unterschiedlicher Meinung sein ob die nächste Steuerreform sinnvoll ist, aber nicht ob die Erde eine Kugel oder Scheibe ist. Vertreter des letzteren beharren ab inzwischen darauf, das man ihre Meinung genauso ernst nimmt, wie die wissenschaftlich erwiesene. Diese Art von Meinung ist aber totaler Quatsch, und muss auch so benannt werden. Natürlich darf sie in unserer Demokratie geäußert werden in Form der Meinungsfreiheit, hat aber keinen Anspruch darauf, respektiert zu werden. Ich selbst benutze eigentlich in einer Konfrontation, ob analog oder digital, eigentlich nie Kraftausdrücke. Mir ist Gossensprache zuwider. Die Zeiten wo ich in Konflikten Ar....loch oder Wich.....er gesagt habe, habe ich lange hinter mir gelassen. Naja, im Auto und mit mir alleine kommt das manchmal noch hoch;-)) In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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