Wenn man sie über Nacht in eine Marinade aus Knoblauch und Tomatenmark einlegt schmecken eingeweichte Sojamedaillons (und -schnetzel) wie zartes Lammfleisch oder Schweinefilet. Man kann sie nachträglich nach Belieben würzen, wobei mediterrane Kräutermischungen mit Rosmarin und Thymian genau so gut passen wie Grillgewürzzubereitungen oder Pilze, Röstzwiebel grüner Pfeffer und Kapern in Schmor- und Saucengerichten.
Eigentlich kann man mit texturiertem Soja jede faserige Fleischart perfekt imitieren, entscheidend ist jedoch immer dass es stark gewürzt wird. Das Endprodukt kann es mit den höchsten Fleisch-Qualitätsstufen aufnehmen und ist bei korrekter Handhabung nicht vom Original zu unterscheiden. Wegen seiner Beschaffenheit eignet es sich für Schnitzel, Grillsteaks und Filets weitaus besser als für Braten, weil die für die jeweilige Fleischart typische Fettkomponente fehlt. Soja-Döner mit Gyros-Gewürz habt ihr vielleicht schon mal probiert.
Ich bin zwar kein Vegetarier, habe aber in innovativen vegetarischen Restaurants schon vieles durchprobiert und selber nachgekocht. Da ich auch Fleisch esse weiß ich wie hochwertiges Fleisch schmecken muss und kann bestätigen, dass texturiertes Soja genau diese Voraussetzungen erfüllt. Mühlenhof und andere teure Hersteller kriegen es zwar mittlerweile ganz gut hin, die Erzeugnisse der Billiganbieter sind aber meist eine herbe Enttäuschung. Selber kochen ist hier angesagt, solange wirklich schmackhafte Fertigprodukte sündhaft teuer und unergiebig sind.