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Re: Auswärts essen gehen
Tolles Thema, Seventy!
Dazu faellt mir viel ein. Mit meinen Eltern ging ich im Schnitt einmal pro Woche am Wochenende essen, damit meine Mutter nicht kochen musste. Es ging entweder in den Starenkasten in Rueningen bei Braunschweig oder in den Wienerwald in downtown Braunschweig. Dort gab es fuerchterliche Hammondorgel Musik. Im Starenkasten lief unser Langhaardackel von Tisch zu Tisch und bettelte, auf seinem Hinterteil sitzend. Niemand konnte ihr widerstehen :). Hunde waren in den 60er Jahren noch in Restaurants erlaubt. Irgendwann Ende der 60er Jahre assen wir dann lieber Pizza, ebenfalls in Braunschweig, in der Naehe vom Bankplatz. Fast forward zum Jahr 2009 und der tiefsten Tiefe der Rezession hier bei uns in den USA. Mein Mann nahm mich mehrmals unter der Woche gegen 16 Uhr zum Olive Garden, das ist eine italienische Restaurantkette. Wir mussten jedesmal am Nachmittag um die 45 Minuten (!) auf einen freien Tisch warten (ich wage gar nicht, mir vorzustellen, wie lange man abends auf einen freien Tisch warten muss - leider kann man beim Olive Garden keinen Tisch reservieren) und erhielten ein kleines Geraet, das anfing zu blinken oder zu brummen, wenn der Tisch frei wurde. Was ich echt nicht begriff: in Massachusetts wurden 2009/2010 mehr und mehr Stellen in den Firmen abgebaut. Es gab mehr Arbeitslose als zuvor und dennoch gingen die Amis wie die Verrueckten essen. Keiner dachte daran, zu sparen. Als ob es kein Morgen gaebe... Nach 21 Jahren in den USA faellt mir auf, dass der Durchschnittsamerikaner zwei bis dreimal pro Woche mit seiner Familie essen geht, und dafuer lieber auf eine schoene Europareise verzichtet (die er mit Leichtigkeit ansparen koennte, wenn er beispielsweise nur 2 Mal im Monat auswaerts essen ginge). Wenn wir zu zweit in den Olive Garden essen gehen, sind $ 60 mit Trinkgeld weg. Wie sich das eine vierkoepfige Familie mehrmals pro Woche leisten kann, ist jenseits meiner Vorstellungskraft. So, und nun lese ich den Rest der Beitraege. Happy New Year, Chrissie seventy schrieb: ------------------------------------------------------- > Mich interessiert dieses Thema und ich würde mich > sehr freuen, wenn ihr eure Erinnerungen und > Erfahrungen dazu preisgeben würdet. > > "Essen gehen" gehört für mich mittlerweile schon > zum Luxus. Oftmals ist es sehr teuer geworden und > ich muss schon sehr genau auswählen, wenn ich mir > das mal gönne. > Als ich darüber nachgedacht habe, musste ich an > meine Kindheit in den 1970er Jahren denken. > Wie war das bei euch? Seid ihr zB. mit den Eltern > oft auswärts essen gegangen? > Hier in der Provinz gab es nicht so viele > Möglichkeiten. > Balkan-Küche war damals vorrangig "in". > Solche Restaurants haben es bis in die heutige > Zeit geschafft, zu überleben. > Fleischberge mit Pommes und Djuvec-Reis bekommt > man hier nach wie vor. > Später gab es dann die ersten Griechischen > Restaurants, die sich vom Essen her kaum davon > unterschieden. > > Ich esse sehr gern asiatisch, am liebsten > Thailändisch. Dazu muss ich allerdings in die > größeren Städte in der Umgebung fahren. So > etwas gab es damals noch nicht. Chinesische > Restaurants etablierten sich dann in den 1980er > Jahren, aber die Speisen waren doch sehr auf den > Europäischen Geschmack ausgelegt. > > Ich kenne zwei wirklich gute Italienische > Restaurants in der Umgebung, Pizzeria mal > ausgenommen. > Aber dort muss man schon ziemlich viel Geld > ausgeben. > > Wie haltet ihr es mit dem "Auswärts Essen"? > Und wie war es früher bei euch? > > Freue mich auf eure Antworten. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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