|
Re: Oma und Opa, Bezeichnungen und Schicksale
Deckard schrieb:
------------------------------------------------------- > Das ist wirklich das Traurigste, was ich seit > langem gelesen habe - diverse Gräueltaten aus der > Ukraine oder sonstwo natürlich ausgenommen. Tut > mir sehr leid für dich und deine Familie. Ich habe den richtigen Opa leider nie kennen gelernt, für mich war immer der zweite Mann meiner Oma der Opa. Das habe ich erst wesentlich später erfahren und verstanden. Schlimm war es für meinen Vater der 1933 geboren wurde und dann ohne Vater aufwachsen mußte und schon als 14 jähriger dann für die Familie, also meine Oma und seine kleine Schwester die 1940 geboren wurde als Haupternährer fungieren mußte. Uropa und Uroma mußten dann meine Oma mit den Kindern aufnehmen, weil Oma ja kein Geld bekam und so im Endeffekt mittellos war. Da wurde keine Rücksicht drauf genommen und die Paar Mark die es als Rente gab vorne und hinten nicht reichten. Mein Vater erzählte mal das, als er erfahren hat das sein Vater auf Fronturlaub nach Hause kommt er überglücklich die Straße lang gelaufen ist, vorbei an einem "alten" Soldaten. Erst als er vorbei war blieb er stehen und drehte sich um, genauso wie der "alte" Soldat auch. Da erkannte er seinen Vater und sein Vater ihn. Mein Vater erzählte, er sah alt aus, war grau geworden, dürr, dreckig, hatte Krätze usw. Zuhause wurde dann erstmal gebadet, die Krätze behandelt, rasiert usw., er konnte dann ein Paar Tage bleiben und mußte dann wieder in den Krieg. Vater erzählte, als er da gehen mußte drehte er sich um und hat zurückgeschaut. Er sagte, das war der Moment an dem sie wußten das er nicht wieder kommen würde. So war es auch. Er wurde als vermißt erklärt weil von ihm nichts gefunden wurde da er mit dem Munitionstransport einen Volltreffer bekommen hat. Jahre später hat eine Kamerad der auch bei der Einheit war das bestätigen müssen damit Oma wieder heiraten konnte und Opa für Tod erklärt wurde. Bis dahin galt er nur als vermisst. Mein Stiefopa war auch im Krieg und er hat nur davon gesprochen wenn er "genug" getrunken hatte. Die Männer hatten auch ein Trauma und sind mit der ganzen Situation überfordert gewesen. Nur damals gab es keine Hilfe und sie mußten schauen wie sie damit zurecht kommen. Ich habe die Geschichten oft gehört und vergessen kann ich sie auch nicht und hoffe für uns alle, vor allem auch für unsere Kinder und die Menschen in der Ukraine das der Krieg dort ganz schnell aufhört und es nicht eskaliert und wir noch einen dritten Weltkrieg bekommen. Hoffentlich müssen wir nie das mitmachen was unsere Eltern/Großeltern mitmachen mußten. Ich hoffe auf Frieden für alle. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|