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Re: Oma und Opa, Bezeichnungen und Schicksale
Meine Grosseltern vaeterlicherseits lernte ich erst 1960 mit 5 Jahren kennen, bei unserem ersten gemeinsamen DDR-Aufenthalt an Weihnachten.
Da mein Vater um 1948/1949 herum in den Westen geflohen war, weil er in der Ex-DDR nicht Medizin studieren durfte, wagte er es nicht, seine Eltern in den 50er Jahren zu besuchen. Ich war als kleines Kind total hingerissen vom Schaeferhund meiner Grosseltern, der Harras hiess. Meinen Opa muetterlicherseits lernte ich nie kennen, er starb 10 Jahre, bevor ich geboren wurde, als meine Grosseltern mit meiner 15 jaehrigen Mutter vor den Russen aus Polen in den Westen flohen. In Thueringen ging es ihm so schlecht, dass er an seinem schwachen Herz starb. Die Flucht von Polen nach Westdeutschland mitten im eiskalten Winter war zuviel fuer sein Herz. Meine Oma und meine Mutter flohen dann noch bis Amberg in der Oberpfalz/Bayern weiter, wo meine Mutter das Abitur machte. Beim Studium in Erlangen lernte sie meinen Vater kennen. Die Schwester meiner Oma vaeterlicherseits verlor ihren Mann im WW I und floh rechtzeitig in den Westen, als der WW II im Gange war. Wegen der Rente ihres Mannes konnte sie nicht wieder heiraten, lebte aber mit "Onkel Paulchen" in Wetzlar zusammen, der kriegsversehrt war. Meine Grosseltern vaterlicherseits flohen von Neumittelwalde/Schlesien nach Leipzig, wo sie Freunde hatten, und dann bekam mein Opa die Apotheke in Pegau durch die russischen Besatzer zugewiesen. Meine Oma vaeterlicherseits hatte ein sagenhaftes Gedaechtnis fuer Filme und Schauspieler, das ich wohl von ihr geerbt haben muss. Sie wusste alles ueber Hans Soehnker, Hans Albers, Zarah Leander, Kristina Soederbaum, Adolf Wohlbrueck etc. Wenn wir die Verwandten in der Ex-DDR besuchten, freute ich mich jeden Abend auf den Moment, wenn sie ins Bett ging, und wir uns stundenlang ueber Filme und Stars unterhalten konnten. :) Beide Grosseltern vaeterlicherseits starben in den 80er Jahren, nur wenige Jahre vor dem Fall der Mauer (beide besuchten uns im Westen, als sie Rentner wurden). Sie wurden ueber 80 Jahre alt. Meine Muenchner Oma muetterlicherseits starb bereits 1978. Sie wurde 80 Jahre alt, aber meine Mutter ist 93 und ich hoffe, ich werde so alt wie sie. Gruss, Chrissie U56 schrieb: ------------------------------------------------------- > Meine Urgroßeltern habe ich leider nicht mehr > erlebt. Die letzte Uroma starb drei Jahre vor > meiner Geburt. > > Dafür habe ich alle meine Großeltern noch > persönlich gekannt. An den Opa mütterlicherseits > habe ich aber keine Erinnerungen mehr. Er starb, > als ich zwei Jahre alt war. Seine Frau lebte noch > sieben Jahre länger. Sie wohnte nur 4 km von uns > entfernt; deshalb sahen wir uns mehrmals im Jahr. > Sie war eine eifrige Hörzu-Leserin; wenn ich bei > ihr war, studierte ich die Fernsehprogramme und > löste mit ihr zusammen die Rätsel. > > Meine Großeltern väterlicherseits wohnten bei > uns im Haus. Das war natürlich optimal. Wir > konnten uns täglich sehen. > > Benannt wurden die Großeltern nach ihren > Vornamen. Ich sagte immer "Oppa" und "Omma". > > Interessant in dem Zusammenhang ist noch, wie alt > die Herrschaften wurden. Geburts- und Sterbedaten > meiner Verwandten habe ich in eine Excel-Tabelle > eingetragen. Meine Urgroßeltern starben mit 49, > 50, 52, 64, 74, 76, 82 und 87 Jahren, meine > Großeltern mit 63, 66, 77 und 85, meine Eltern > mit 88 und 92. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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