Ich habe alle Großeltern kennengelernt, niemand ist im Krieg umgekommen. Aber der erste Verlobte meiner einen Oma, darum hat sie dann meinen Opa geheiratet.
Bei mir sind im Krieg wohl ein paar Großonkel gefallen. Ich habe mich als Kind sehr dafür interessiert und meine Oma oft ausgefragt, sie hat auch immer alles erzählt. Mein Opa kämpfte zeitweise in Russland (was der andere genau machte, weiß ich nicht, der sprach generell fast nie), hatte aber das Glück, wegen einem Fußdurchschuss rauszukommen.
Ich habe alle mit Oma/ Opa plus Vorname oder Spitzname angeredet.

In dem Zusammenhang ein Gedanke, der mir früher nie gekommen ist, aber sich festgesetzt hat, seit ich ein Interview über die Herr der Ringe-Verfilmung gesehen habe, in dem der Regisseur erklären wollte, wie Leute klingen, die erstochen werden. Christopher Lee als kriegserfahrene Person sagte, das müsse er ihm nicht zeigen...
Seitdem denke ich bei allen Schauspielern der Kriegsgeneration, insbesondere bei Szenen mit Waffen und gerade bei den deutschen Schauspielern, dass es nicht das erstemal ist, dass sie mit so etwas umgehen. Da läuft es mir manchmal kalt runter, vor Grauen, aber auch vor Mitleid. Man macht sich das nie bewusst.