Hans, genannt Hennes Küppers ist am 15.12.2021 mit knapp 83 Jahren gestorben.

Hennes Küppers kam aus dem Ruhrpott, aus Essen. In Essen gab es bis in die 70er Jahre zwei starke Fußballvereine: Rot-Weiß Essen, Pokalsieger 1953 und Deutscher Meister 1955, in den 60er und 70er Jahren immer wieder mal in der Bundesliga - und Schwarz-Weiß Essen. Die Schwarzweißen schafften 1959 den DFB-Pokalsieg mit einem 5:2 im Endspiel gegen Borussia Neunkirchen, mit Hennes Küppers im Mittelfeld. Im Kicker hieß es dazu: "Der erst 21jährige Küppers verriet glänzende Übersicht, er war auch schnell und wendig genug, um alles, was er im Sinn hatte, mit und ohne Ball auszuführen. ... Küppers war der überragende Mann auf dem Platz." - In der damals erstklassigen Oberliga West klappte es für die Schwarzweißen weniger gut - der Verein stieg 1960 in die 2. Liga West ab.

1961 wechselte Küppers dann zum TSV 1860 München, der sich mit dem neuen Trainer Max Merkel aus Wien anschickte, die Qualifikation für die neue Bundesliga, insbesondere gegen den Lokalrivalen FC Bayern, zu schaffen - was auch gelang. Nicht zuletzt durch Hennes Küppers, der sofort einen Stammplatz im Team der "Löwen" eroberte.

Die ersten beiden Jahre in der neuen Bundesliga liefen für 1860 wie für Küppers zwar nicht schlecht, aber auch nicht überragend. In der Saison 1965/66 aber wurde 1860 München Deutscher Meister, knapp vor Borussia Dortmund und dem Aufsteiger Bayern München. Küppers jedoch war umstritten. Im Kicker wird unter der Schlagzeile "Küppers kein Kerl?" im November 1965 der DFB-Trainer Dettmar Cramer zitiert: "Der Hennes steht in der ersten Reihe der Balltechniker Deutschlands. Als einziger deutscher Spieler kann er brasilianische Pässe geben, das heißt im Lauf sowohl mit dem Außenrist als auch mit dem Innenrist die Bälle schlagen. Der Abstrich, der bei Küppers zu machen ist, heißt: mangelnde Kampfkraft." Trainer Merkel meinte dazu: "Ich spüre keine Reaktion. Wenn er aufbegehren würde oder schimpfen, weil er nicht in der Ersten spielt, oder mich fragen würde, was er tun soll. Nein. Er findet sich einfach damit ab." Zu dem Zeitpunkt hatte Küppers bereits 4 A-Länderspiele absolviert. In der Meistersaison bestritt er gerade mal 19 von 34 Bundesligaspielen und schoss dabei 4 Tore.

Ein Jahr später griff der Kicker das Thema wieder auf. Jetzt lautete die Schlagzeile: "Berichtigung: Hennes Küppers ist doch ein Kerl!" und weiter "Der Küppers von heute ist die Seele des Sechziger Spiels. Und nicht nur die Seele, sondern auch der Motor. Der neue Küppers kämpft, schießt, zerreißt sich. Er ist ein Kerl!" Dazu gelang ihm die Rückkehr ins Nationalteam. Insgesamt kam Küppers auf 7 A-Länderspiele. Das letzte allerdings war das blamable 0:0 gegen Albanien in Tirana, was 1967 das EM-Aus bedeutete.

1968 folgte er Max Merkel zum 1. FC Nürnberg, der dort gerade ebenfalls den Meistertitel geholt hatte, nachdem er zuvor durch eine Spielerrevolte bei 1860 geschasst worden war. Die Saison 1968/69 endete für den Deutschen Meister Nürnberg aber mit dem Abstieg! Eine - im negativen Sinne - Sensation! Küppers war Stammspieler beim "Club", konnte aber den Niedergang auch nicht verhindern.

Anschließend ließ er seine Profikarriere - wie viele andere Bundesligaprofis damals - in Österreich und der Schweiz ausklingen.


Hennes Küppers, der "KERL", beim 1. FC Nürnberg