Vielen Dank, Sveta.
Diesen Trend habe ich hier in den USA ehrlich gesagt noch nicht mitbekommen.
Zwar lesen mehr und mehr Amerikaner e-books, aber meine 20+ Lieblingsautoren werden nach wie vor gebunden und im Jahr drauf als Taschenbuch verlegt. Und dann natuerlich auf Kindle.

Nicht jeder Deutsche (vor allem viele der Baby Boomer Generation/geburtenstarken Jahrgaenge so wie ich) spricht gut genug Englisch, um einen 700 Seiten Roman seines Lieblingsautors auf Englisch zu lesen.
Ich begann im November 1989 damit, und inzwischen brauche ich zum Glueck nicht mehr ins Woerterbuch zu schauen, aber das hat Jahre gedauert.

Wenn ich mir in den 80er/90er Jahren einige der US Romane (ehe es amazon.com gab) ueber meine Hamburger Buchhandlung bestellt habe, weil sie nicht ins Deutsche uebersetzt wurden, dann dauerte das oft bis zu 12 Wochen und kostete dreimal soviel in DM wie sie umgerechnet in US Dollars kosteten, bloss fuer den Versand...zum Glueck konnte amazon die Preise drastisch senken, trotz Versand).

Mit der Verbloedung gebe ich Dir recht!!!

Eine deutsche Freundin versorgt mich jedes Jahr mit buch aktuell und anderen kostenlosen Buchbroschueren, und ich muss sagen, ich bin immer wieder sprachlos, wenn ich sehe, was fuer uninteressante Buecher da aus dem Asiatischen, Orientalischen und Suedamerikanischen ins Deutsche uebersetzt werden. Offenbar haben die deutschen Verlage dafuer Geld, um das zu uebersetzen. Und es muss wohl eine Leserschaft geben.
Aber wer liest denn sowas?

Da fragt man sich, was aus all den hervorragenden Uebersetzern geworden ist, die einstmals Douglas Kennedy, Mary Higgins Clark, Nelson DeMille, Peter Robinson, Nancy Thayer, Carlene Thompson uebersetzt haben? Das sind Autoren, die (teilweise seit 2000) nicht mehr ins Deutsche uebersetzt werden.

Ich habe mir mal 1988 einmal von einer befreundeten Uebersetzerin (zu der ich leider im e-mail Zeitalter den Kontakt verloren habe) einen Roman von Nancy Thayer ins Deutsche uebersetzen lassen. Sie hat es fuer 1.000 DM gemacht, deshalb habe ich bislang vermutet, allzu teuer koennen diese Uebersetzungen doch eigentlich nicht sein?

Gruss,

Chrissie




Sveta schrieb:
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> Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, das
> Bücher nicht mehr übersetzt werden. Entweder man
> kann es im Original lesen oder man hat Pech. Ich
> halte das für einen weiteren Schritt hin zur
> Verblödung, wenn so der kulturelle Austausch mit
> anderen Kulturkreisen und Sprachen weiter
> reduziert wird.
>
> Warum ist das so? Es ist so weil den Verlagen die
> Gewinnspanne zu niedrig ist wenn sie das Buch erst
> übersetzen lassen und dann doch nur eine geringe
> Auflage an die wenigen noch verbliebenen Leser
> verkaufen können.
>
> Wer liest denn noch Bücher, womöglich noch
> ausländische? Ja vielleicht wenn es ein Hörbuch
> davon gibt, das man irgendwo billig ziehen kann,
> dann kann man ja mal rinhören. Aber lesen?
> Analog? So richtig über längere Zeit hinweg...?
> Das schafft die kommerziell interesante Zielgruppe
> nicht mehr, also bleiben die Bücher
> unübersetzt.
>
> Das zumindest ist meine Erklärung.