Der Tod von Gerd Müller war für mich der Anlass, eines der vielen ungelesenen Bücher aus meinem Regal zu nehmen und endlich mal zu lesen: Hans Woller: "Gerd Müller oder Wie das große Geld in den Fußball kam" von 2019.

Sehr, sehr empfehlenswert! Keine Jubelarie, sondern über zahlreiche Quellen nüchtern den Weg von Gerd Müller zum Weltstar und zum Absturz sowie den Weg des FC Bayern München zur deutschen Nummer 1 im Fußball nachzeichnend. Einschließlich diverser Eitelkeiten, monetärer und politischer (CSU!) Interessen und Finessen, nicht immer nach den Buchstaben des Gesetzes ...

Etwa die Saison 1976/77: "Seine Bandscheibe sei so 'kaputt' gewesen, dass 'ihm manchmal die Tränen in den Augen standen, wenn er seine Platzrunden drehte', beobachtete Sepp Maier. ... ohne raschen Eingriff drohte eine Lähmung des linken Beines, im Extremfall sogar eine Querschnittslähmung, so lautete die Prognose. Trotz dieses Risikos bestand Müller darauf, vor der Operation noch einmal aufzulaufen. Ein Neurochirurg aus dem Klinikum Großhadern hatte dringend abgeraten, er hielt den Einsatz für lebensgefährlich. Müller hörte nicht auf ihn, er wollte seine Mannschaft in der Partie gegen den MSV Duisburg nicht im Stich lassen und schoss tatsächlich noch ein Tor, ehe er in die Klinik einrückte. Ein Orthopäde saß während des Spiels auf der Tribüne, ein Hubschrauber war für den Notfall startklar. Alles war vorbereitet."
Quelle: Kicker, 20.1. und 24.1.1977.
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