Re: Ist "Schwarzfahren" rasistisch?
geschrieben von:
Stalag13, 26.07.21 23:58 |
Das habe ich schon genauso verstanden, aber wenn es denn so ist, dass meine Relativierung dazu beiträgt, dass solcherlei Gedankengut wieder gesellschaftsfähig wird, dann ist es eine Überdramatisierung womöglich genauso. Eben weil die "Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen"-Fraktion in gewisser Weise Recht bekommt, zumindest in ihren Augen und eben auch noch in den Augen Weiterer bis dahin eher "neutral"-denkender Mitbürger. Die von dir gepriesen freiheitliche demokratische Gesellschaft muss auch Ansichten abkönnen, die ihr zu wieder sind, das unterscheidet sie ja von rassistisch, faschistisch etc. geprägten Gesellschaften. Es ist wohl auch ein Teil des Preises, den wir für unsere Freiheit zahlen müssen. Mit deiner Haltung "Hat-hier-nichts-verloren..." machst du es dir etwas zu leicht und besonders demokratisch mutet sie auch nicht an. Wohin soll er denn abhauen? Soll er seine Heimat verlassen, weil er mit dem politischen System nicht klar kommt oder dessen Werte nicht teilt? Sicherlich wäre es einfachsten, landesweit KZs aufzubauen und sämtliche Rassisten und Faschisten zu internieren. Was als rassistisch und faschistisch angesehen wird, definieren lupenreine Demokraten mit Haltung und alle übrigen können freiheitliche, sicher und politisch korrekt in diesem Land leben. Es sind ja dann auch einige Wohnungen frei geworden.
Sorry für die Nazi-Keule.
P. S.: Ich schreibe dir übrigens auch als Mitglied einer Minderheit und es ist mir völlig egal ob ich irgendwo politisch unkorrekt, wissentlich oder unwissentlich benannt oder bezeichnet werde. Ebenso Wurscht ist dies einem Kumpel aus Ghana der sich über unsere deutsche Besessenheit zur Sprachreinigung, über so eine Oma im Bus, aber auch über eine Haltung wie die Deinige, sehr amüsiert. Mit seiner Statur wäre es ihm ohne Probleme möglich, sein Missfallen gegenüber dem N-Wort auszudrücken.
P.P.S.: Ja, ich kenne auch eine dunkelhäutige Lady, die mit dem N-Wort ein Riesenproblem hat.