Re: Ist "Schwarzfahren" rasistisch?
geschrieben von:
Anonymer Teilnehmer, 17.07.21 19:49 |
Ich habe das Video eben auch angesehen. Darf ich fragen, was genau du mit dem Satz "Die Oma hat die Wahrheit gesprochen" meinst?
Zum Video - Sehr gut gemacht und ja, ich hätte dem Waschweib auch nicht geholfen. Höchstens hätte man die Dame mal fragen sollen, worin denn genau ihr "Verdienst" liegt (wir haben es selbst geschafft). Und das Totschlagargument mit 5 Buchstaben, das ja gerne als Ausrede für die Generation der Oma verwendet wird, gilt nicht.
Meine Sympathie hat in diesem Film definitiv der junge Mann, denn obwohl es sicherlich nicht erlaubt ist, was er getan hat, so kann man ihn doch gut verstehen und auf eine solche Idee muss man auch erst einmal kommen (auch wenn es ein Film ist).
Hier bewährt sich für mich wieder der alte Satz "Wer anfängt, hat Schuld". Schuld hat, wenn vielleicht auch nicht in rechtlichem Sinn, eindeutig die Alte.
Ein Film, der sicherlich auch gut die Realität widerspiegelt. In der Generation meiner Großeltern gab es noch einige dieser gerne als "Alznazi" bezeichneten Menschen und ganz ehrlich - dass die nach und nach weggestorben sind, ist nicht traurig. Wenn sie sich so sehr nach dieser für sie perfekten Zeit zurücksehnen und kaum noch auf die Straße trauen, wie die Oma im Film beschreibt, dann solchen sie halt zu Hause bleiben. Ich glaube, die Straßenbahn fährt ohne die Oma und niemand wird sie großartig vermissen.
Es betrifft nicht nur die Haltung gegenüber Migranten oder generell Menschen, die "anders" sind als man selbst, auch manche Sätze wie "Die Kinder von heute könnten alle eine Tracht Prügel gebrauchen" sorgen dafür, dass man Leute wie diese Oma nicht unbedingt vermisst (Der Satz würde auch gut zu der Oma passen).
Aber die Oma ist ja in moralischer Sicht absolut in Ordnung, schließlich rennt sie ja jeden Sonntag in die Kirche ÷-)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.07.21 19:53.