Re: Ist "Schwarzfahren" rasistisch?
geschrieben von:
Anonymer Teilnehmer, 11.07.21 19:32 |
Diese Gedankengänge sind sicherlich richtig und natürlich kann man versuchen, negative Ausdrücke nicht immer mit dem Wort "Schwarz" zu verbinden und andere Begriffe dafür zu verwenden.
Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass oft nicht diese durchaus richtigen Gedanken dahinter stecken, sondern einfach versucht wird, auf Teufel komm raus alles zu verbieten, das nur im Entferntesten mit einer bestimmten Gruppe oder Religion in Verbindung gebracht werden könnte.
Als ich als Kind Bilder gemalt habe, hatten die Kinder oft verschiedene Hautfarben. Ein schwarzes Kind, ein weißes, ein gelbes, ein Indianer. Ja, ich habe Indianer bestimmt stereotyp gemalt, trotzdem sollte das Bild aussagen, dass eben auf der Erde Kinder mit verschiedenen Hautfarben leben.
Heute wird empfohlen, sich zb nicht mehr als Chinese zu verkleiden. Für mich lebt in sowas die Vielfalt und davon abgesehen weiß ich nicht, inwiefern Chinesen eine Minderheit sind (wenn es dabei um Minderheiten geht). Menschen in China oder Indien stellen sich Europäer auch genauso stereotyp vor und die Kinder malen sie bestimmt auch so und verkleiden sich so (zb ein Tourist aus einem anderen Kulturkreis, der denkt, dass jeder Mensch in Deutschland Krachlederne oder Dirndl trägt).
Warum kann man nicht weiterhin Toleranz lehren - im Elternhaus, in der Schule, Arbeit und Freizeit - und trotzdem nicht immer päpstliche als der Papst sein? Die Kunst ist ja, auch mal Witze machen zu dürfen, solange es ausgewogen bleibt. Und am besten lacht es sich gemeinsam übereinander, so gab es auf dem Kirchentag zb gemeinsames Kabarett mit einem Katholiken und einem Moslem.
Anstatt Indianerkostüme zu verbieten, könnte man zb einen Thementag veranstalten und Kindern erklären, welche unterschiedlichen Stämme es gab und warum es heute viele nicht mehr gibt und eventuell selbst Kostüme basteln.
Den Satz aus einem anderen Thread (ich meine, er war auch von dir, Dustin) kann ich zb nicht unterschreiben. Da war die Aussage, dass eine Minderheit Witze machen darf, es andersherum aber nicht der Fall sein soll. Es gibt da ja den berühmten Satz "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu". Entweder machen beide auf faire Art und Weise Scherze übereinander, oder eben gar keiner. Wenn ich nicht "Kartoffel" oder "Sauerkraut" genannt werden möchte, sage ich zum anderen auch nicht "Pizza" (jetzt nur ein Beispiel) und andersherum auch nicht.