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Re: Rassismusdebatte wird immer lächerlicher: Kekse werden umbenannt.
Kate schrieb:
------------------------------------------------------- > Sir Hilary 2.0 schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > Grundsätzlich geht es bei der Sensibilität in > > der Rassismus Debatte nicht um Deutsche oder > > Weiße , sondern um Menschen die aufgrund ihrer > > Hautfarbe eine Jahrhunderte lange Geschichte > von > > Unterdrückung, Versklavung und Erniedrigungen > - > > bis hin zum Völkermord ( Herero ) haben. > > Mit Verlaub, aber das ist Schwachsinn. > > Denkmäler abzureißen, Kekse umzubenennen, > Begriffe in der Sprache zu verbieten, ändert > weder etwas am Rassismusdenken der Leute noch an > ihrer Einstellung. > > Es ist, als ob du ein marodes Haus hast mit Rissen > in den Wänden und Schimmel. Anstatt es zu > renovieren, streichst du es einfach, damit es > nicht mehr sieht. > > Wichtiger wären vernünftige Programme und > Gesetze, die strukturellen Rassismus angehen. > Wir brauchen eine Rassismusstudie der Polizei und > der Bundeswehr, um die verdorbenen Elemente zu > identifizieren und die Strukturen der > Rechtsradikalen zu unterbinden. > Ebenso braucht es mehr Personal für soziale > Ämter, Sprachkurse, Veranstaltungen für Deutsche > und "Ausländer" (als Sammelbegriff genutzt). Man > baut Vorurteile nicht dadurch ab, dass man Person > A verbietet sich einen Mohrenkopf zu kaufen, > sondern man baut sie ab, indem sich Menschen > verschiedener Kulturen treffen und sich > austauschen. Gleiches gilt für die wachsende > Problematik zwischen der Polizei und der > Bevölkerung. > > Dabei ist bei uns das Problem noch längst nicht > so groß wie in den USA zwischen schwarzer, > weißer und - was oft vergessen wird - > muslimischer Bevölkerung. Dieses Jahr jährt sich > 9/11. Seit damals stehen auch Muslime in den USA > unter Beobachtung. Natürlich ist das nicht > vergleichbar mit der historischen Entwicklung des > "Seperate but equal", doch es ist ein Problem. > > Ein Problem ist der "Schuldkult", der in > Deutschland betrieben wird. Das ist die > "Dolchstoßlegende" der heutigen Zeit. Um eines > gleich klar zu stellen, es geht mitnichten darum > den Holokaust zu leugnen, das Dritte Reich zu > verharmlosen und dergleichen. Es geht einzig und > allein um die Erinnerungskultur in Deutschland und > was daraus für die Gesellschaft resultiert. > Jedes Kind in Deutschland, dass wie ich in den > 80ern geboren ist (davor weiß ich es nicht), > wächst mit dem Wissen um den Nationalsozialismus > auf und mit der eindeutigen Aussage, dass > Deutschland Schuld hatte und dass so etwas nie > wieder vorkommen darf. Bis dahin ist das völlig > in Ordnung und wichtig. Gleichzeitig erwächst > daraus aber auch eine Art Erbschuld, die bei dem > kleinsten Hauch von Patriotismus Alarm schlägt. > Darf man stolz auf Deutschland sein, darf ich eine > Deutschlandflagge hissen, auch wenn keine WM ist? > Darf ich Israel kritisieren? Darf ich besorgt > sein, ob wir es schaffen Millionen von > Flüchtlingen zu integrieren? > Und da kommen die Rechtsradikalen und auch die > Linksradikalen ins Spiel. Für die Rechten ist der > "Schuldkult", für den sie auch gerne das > Copyright beanspruchen, die Ursache allen Übels. > Sie fordern Patriotismus und Nationalstolz und das > zieht viele Leute an. Bei den Linksradikalen ist > es das krasse Gegenteil. Sie lehnen den Staat > komplett ab und jede Form von Flagge zeigen, wenn > es nicht die Antifa oder der Regenbogen ist, wird > sofort mit Nazitum abgetan. > > Was hat dieser Exkurs mit Bahlsen-Keksen zu tun > ;) > Es hat alles irgendwie miteinander zu tun. Es ist > auch ein Ausdruck dieser hochempfindlichen > PC-Welt, in der das gesprochene Wort auf der > Federwaage liegt und in der die wesentlichen > Probleme einfach aus dem Blickfeld geraten. > > P.S. Ich hatte gerade eine Diskussion mit einem > kleinlichen Staatsanwalt über die Einstellung > eines Verfahrens, die an einer Kleinigkeit > gescheitert ist. Ich musste meinen Frust mal los > werden ;) Kate, mir ging es weniger um Denkmäler u.ä., sondern generell um das Verständnis von Rassismus . Und uns - Weiße - steh es eigentlich auch gar nicht zu , zu befinden was Betroffene als Demütigung empfinden , und was nicht. Das können nur die betroffenen entscheiden . Ich habe noch vor nicht all zu langer Zeit das Wort Zigeunerschnitzel für nicht besonders kritisch betrachtet . Dann habe ich mir an einer Aktion beteiligt, bei der man im Netz helfen kann Karteikarten von KZ Insassen auszufüllen um so den Nachfahren und Angehörigen die Suche nach ihren ermordeten Familienmitgliedern zu erleichtern . Natürlich war mir bekannt, das Sinti und Roma verfolgt und ermordet wurden . Als ich dann aber bei dem Übertragen der Nazi Karteikarten auch immer wieder "ZIG" las , oder Zigeuner ausgeschrieben , ist mir erst so richtig klar geworden warum Sinti und Roma dieses Wort so verletzt . Ich brauche kein Zigeunerschnitzel , der Respekt vor den Menschen ist mir wichtiger . Wer sich mit Zeitgeschichte beschäftigt , empfindet weder einen Schuldkult ( ich halte den Begriff für schlimm, zumal er auch von Höcke benutzt wird ) und auch keine Erbschuld, sondern Verantwortung ! Und mal ehrlich : Wie viele Menschen die in den 80ern geboren oder sozialisiert wurden ( ich bin 1976 geboren, also auch 80er sozialisiert ) kennen sich den wirklich mir Geschichte aus ? Offenbar mindestens 12% im Bund ( AfD Wähler ) haben da wohl deutliche Defizite ! Ja , das Justizwesen der USA lässt wohl öfter Frust aufkommen ;-) Das Urteil im George Floyd Fall hinterlässt aber ein sehr positives Gefühl! In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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