|
Kann ein Arbeitszeugnis "zu" gut sein?
Ein Freundin von mir (ja, ich weiß, solche Fragen fangen immer so an, aber wirklich jetzt ;) hat ein Bombenabschlusszeugnis von ihrer letzten Arbeitsstelle bekommen. Sozusagen eine 1+ mit * und aufgemalter Sonne. Ehe jemand fragt: es sind sämtliche gängigen Formulierungen (stets zu unserer vollsten Zufriedenheit, Abgang wird sehr bedauert usw.) enthalten.
Nur war sie bei dieser Stelle sehr unzufrieden und hatte auch arge Probleme mit ihrem Chef (welcher dieses Zeugnis wohl geschrieben haben dürfte) und war daher über diesen Lobgesang sehr erfreut, aber auch überrascht. Nun hat sie sich mal wieder wo beworben ("Marktwert checken") und direkt eine Absage bekommen. Zweimal. Ihr Zwischenzeugnis von der aktuellen Stelle würde ich auf eine Note 2 taxieren. Jetzt haben wir uns unterhalten, ob die Diskrepanz zwischen "Mrs. Spock und Einstein" und einem "soliden normalen" Zeugnis neueren Datums auffällig ist? Sie vermutet gar, der Chef habe absichtlich so eine Lobrede verfasst, damit man das als "Wegloben" sehen und ihr somit nochmal richtig eine reinwürgen kann. Kann das so wirklich sein (abgesehen davon, dass ein Mensch wirklich so assig sein könnte), wie schätzt die Forengemeinde die Sache ein? Ich persönlich halte das für übertrieben, auf der anderen Seite müssen Zeugnisse ja positiv formuliert sein, so kann man als perfide Methode natürlich auch mit soviel Lob um sich werfen, das man stutzig werden könnte. Klagen wäre ja schlecht möglich – das Zeugnis ist ja "sehr gut". In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|