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Re: Die Ereignisse haben sich ueberschlagen (Lehmann und Aogo)
andreas_n schrieb:
------------------------------------------------------- > Du sagst es, tagtäglich werden Leute erschossen, > erschlagen usw. > > Aber werden auch tagtäglich Leute vergast? Nein, aber inwiefern macht es das besser? > Da kann noch so viel rumerklären. Es ist nun mal > so, dass die viele sich bei diesem Begriff > unweigerlich an den Holocaust erinnert fühlen. > Was soll man gegen diesen Umstand machen? Dem widerspreche ich ja nicht einmal. Nur sehe ich nicht, warum "einen Begriff benutzen, der an etwas Schlimmes erinnert" ein Vergehen sein soll. Das Schlimme ist das, woran er erinnert. Und schlimm wäre es, das gut zu heißen, zu leugnen oder zu verharmlosen. Aber bloß (unabsichtlich) "daran zu erinnern" ist im Unterhaltungskontext Fußball vielleicht unpassend, aber auch keine böse Tat, die bestraft werden muss. > Ich kann diese, eure Verteidigungshaltung ja > verstehen. Aber, damit seid ihr auf verlorenem > Posten. Das ist nämlich fast immer der Fall, wenn > man die eigene Wortwahl verteidigen muss. Das wäre ja mal interessant zu analysieren. Wer legt denn überhaupt fest, wann man sich zu verteidigen hat bzw. wann der Posten verloren ist. > Und ich frage mich: Es ist denn die Sache wert? > Muss man heutzutage immer Recht haben. Was hat man > davon? Ganz einfach: Sich nicht mehr für Dinge verteidigen zu müssen, die gar kein Grund sind, sich verteidigen zu müssen. Im konkreten Fall geht es aber noch um viel mehr: Herrn Aogo wurde die Zusammenarbeit aufgekündigt. Obwohl er sich sogar entschuldigt hat. Das spielt aber offensichtlich keine Rolle. Wie die Tatsache, dass man bezüglich des "Vergehens" legitimerweise unterschiedlicher Meinung sein kann. Es geht also um weit mehr als um die Frage, wer recht hat, es geht darum, welche existenziellen Konsequenzen Leuten drohen, wenn sie sich in den Augen anderer "schuldig" gemacht haben. Eine Ermahnung oder gar Diskussion scheinen heutzutage keine Option mehr zu sein, es geht gleich an die persönliche, finanzielle Existenz. Wobei es grunsätzliche Unterschiede zu beobachten gibt, je nach "Opfergruppe". Bei manchen sind die Reaktionen eher lax, bei anderen geht es gleich "auf die Vollen". In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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