Sir Hilary 2.0 schrieb:
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> yrkoon schrieb:
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> > Sir Hilary 2.0 schrieb:
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> Zu den Vietnam Protesten habe ich ein gespaltenes
> Verhältnis :
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> US Flaggen verbrannt und gleichzeitig t- shirts
> mit den Massenmördern Pol Pott und Mao getragen

Es ging mir um den Effekt, den die Bewegung zweifelsohne erzielen konnte.

Ich schrob ja, dass da auch nicht alles FriedeFreudeEierkuchen war - gilt hüben wie drüben. Strukturell verstehe ich sogar, _warum_ die Amis sich in Vietnam ...sagen wir ... eingelassen haben (darf ich ja eigentlich nicht laut sagen), aber WIE sie es getan haben, war unter aller Kanone.

Pol Pot hatte sich am eigenen Volk völkermordstechnisch erst nach Ende des Vietnamkrieges (das war ja Anfang 1975) ausgetobt! Kambodscha indes wurde während der ersten Hälfte der 70er Jahre von den Amis massiv bombardiert, primär, weil wohl Versorgungswege des Viet Cong über Kambodscha liefen und sekundär, weil Kambodscha auch im Bürgerkrieg war und die US-Regierung die nicht--kommunistische Site unterstützen wollte; der Schwarze Peter lag in dieser Zeit klar bei den Amis.

Wenn da einer im jugendlichen Feuer vor(!) dem Völkermord sich ein Pol Pot T-Shirt im wahrsten Sinne des Wortes "demonstrativ" übergezogen hatte, ist das für mich erst einmal tolerabel; und wenn die jugendliche Hitze ein paar amerikanische Flaggen entzündet hat, sehe ich das gerade wegen des allgemein viel höheren Nationalstolzes der Amis eben auch als "demonstrativen Akt" der Jugend; die hat sich ja nicht über einen popligen "Muff unter den Talaren", sondern wollten sich nicht mehr mit zu vielen hingemetzelte Menschen unter dem Symbol der US-Flagge abfinden.
Umgekehrt waren die Untaten der US-Army im Vietnamkrieg ja eine de-facto Verhöhnung der Bibelvernarrtheit vieler (zuhause gebliebener) Amis, die aber offensichtlich allgemein toleriert wurde - insofern verständlich, wenn jugendliche Hitzköpfe mit anderem Gewürz als "Bitte zeigt doch mal Nächstenliebe"-Schildern umgingen.

> Und Vietnam ist eine Einparteien Diktatur und Überwachungsstaat !
Irgendwas ist ja immer.
Ich bin mir sicher, dass es war aus Sicht der allermeisten Vietnamesen sicherlich erstmal eine signifikante Verbesserung war, dass US-Soldaten aufgehört hatten, vietnamesische Bauern und Viet Cong unterschiedslos abzuknallen, mit Napalm zu verbrennen und mit AgentOrange zu vergiften sowie die völlig korrupte und unfähige südvietnamesische Regierung an der Macht zu halten. "Lieber tot als rot" ist auch keine nachhaltige Lebensmaxime.
Da man als Westler seit geraumer Zeit ja ganz normal Urlaub in Vietnam machen kann(Corona jetzt unbetrachtet gelassen), wird's schon nicht so schlimm sein.
Dagegen würde ich erstmal bezweifeln, dass es den meisten Leuten in Libyen, Tunesien, Irak und wahrscheinlich auch Ägypten heute besser geht als vor dem "Arabischen Gefrühten/Frühenden" ("Frühling" darf man ja wahrscheinlich auch nicht mehr öffentlich sagen)
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