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Tschüss Rudi ... Rudi Assauer stirbt mit 76
Einer seiner markantesten Sätze lautete „Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich“...
Ich nehm es vorweg: Er hat Schalke geschafft! In zwei Amtszeiten (1981 bis 1986 und 1993 bis 2006) war er insgesamt 18 Jahre lang für den Revierclub als Manager tätig. Der große Erfolg stellte sich aber erst ein, als ihn der damalige Präsident, „Sonnenkönig“ Günter Eichberg, in höchster Not im April 1993 holte. Schalke lag finanziell am Boden, es drohte der Lizenzentzug. Rudin Assauer gelang es in unzähligen Verhadlungen und mit viel Kleinarbeit, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern wieder eine Vertrauensbasis bei den Sponsoren und Banken zu schaffen, die Mannschaft immer wieder zu motivieren und damit eine solide Basis für die späteren sportlichen Erfolge zu schaffen. Nun bin ich kein Fussballfan wie so manch andere hier - aber Rudi hat mich immer beeindruckt. Das war noch ein Proll-Macho mit einem gewissen Stil, wie sie nur im Ruhrpott vorkommen. Durchaus ein Frauentyp, der aber auch schon mal Sprüche abliess, die ihn heute wahrscheinlich in den "me too" Sog gezogen hätten und er liebte den grossen Auftritt. Ob im Lackschuh und feinem Zwirn auf dem roten Teppich oder im saloppen Trainingsanzug mit Handtuch um den Hals bei seinen "Jungs" ... Für große Aufmerksamkeit sorgte auch seine Beziehung mit der Schauspielerin Simone Thomalla (2000 bis 2009). „Vom Fußball hat sie keine Ahnung, aber sonst ist die Alte schwer in Ordnung“, sagte der stets Zigarren oder Zigarillos rauchende Manager - was ihm den Spitznamen „Stumpen-Rudi“ einbrachte - in seiner typisch rauen, aber liebenswerten und ehrlichen Art. Für einen Bier-Werbespot („Nicht gucken, nur anfassen“) wurden er und die spätere „Tatort“-Kommissarin 2006 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Zweimal war Assauer verheiratet. Die Ehe mit Ingrid Assauer wurde zwar erst 2007 geschieden, da lebte das Paar aber schon viele Jahre getrennt. Und die 2011 geschlossene Ehe mit der 21 Jahre jüngeren Britta Idrizi endete nach zwei Jahren in einem Fiasko und Streitereien vor Gericht. Als offiziell bekannt wurde, dass er an Alzheimer erkrankt ist, war die Fussballwelt für einige Zeit sprachlos wie selten und er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.Angekündigt hatte die Krankheit sich wohl schon einige Zeit davor, immer wieder einmal faselte er zusammenhanglos, er vergass Termine, erkannte Leute nicht.. aber er war der Letzte, der das wahr haben wollte- als es dann auch noch zum Bruch mit dem verein kam und er im Mai 2006 vom Aufsichtsrat abberufen wurde, da ging eine Ära zuende.. bekannt wurde seine Erkrankung aber erst 2012. Nu hat Alzheimer ihn geschafft - tschüss Rudi. Hätte es Dich nicht wirklich gegeben, man hätte Dich erfinden müssen.
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