Es geht aber auch umgekehrt :
wir wohnten mal in einem Mehrfamilienhaus, das auf der Fläche eines anderen Hauses, das vllt.im Krieg zu Schaden gekommen war, aufgebaut worden war, aber offenbar nur mit einer halb so großen Fläche - der Rest des alten Kellers war dann einfach mit einer Betondecke abgedeckt, so dass die "überständigen" Kellerräume noch als Lager nutzbar waren.
Allerdings gab es dadurch nur sehr wenige und kleine Kellerfenster (schon lange würde sowas mit Sicheheit nicht mehr baulich zulässig sein), manche Räume hatten halt gar keine, der Keller war also SEEEHR dunkel und durch alte Wände auch verwinkelt.
Über Jahre war es uns drei Freunden so unheimlich da unten, dass es als ziemliche Mutprobe galt, an einem Ende des Kellers das Licht auszumachen (wirkte dann für alle Kellergänge) und sich zu einem der anderen Ausgänge "durchzuschlagen" - ohne Lampe, Feuerzeug etc., versteht sich.
Ich geniere mich nicht, zu sagen: Da war richtiggehende Angst im Spiel, es war bei jedem das sehr profunde Gefühl vorhanden, dass da "was / wer" ist.
Das wirklich Mysteriöse war aber, dass genau diese Angst bei allen schlagartig von einem Tag auf den anderen vorbei war.
Da wir im Alter x, x+1 und x+2 waren, kann es eigentlich keine entwicklungsspychologische begründbare Geschichte gewesen sein ?
Es war auch nicht bekannt, ob in dem Vorgänger unseres Hauses bzw. dessen Kellers Leute umgekommen wären (obwohl mehrere Keller als Luftschutzkeller mit den entsprechenden gasdichten Türen ausgebaut gewesen waren) - wir waren also nicht durch Gerüchte und Mythen "vorgeprägt".
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.06.20 18:53.