Als Kind habe ich intensiv Briefmarken gesammelt. Und zwar so, "wie sich das gehört" ... Geordnet nach Herkunftsländern und darin nach Alter, deutsche Marken in Klemmtaschen der "SAFE"-Alben eingesetzt, gestempelt und postfrisch getrennt, kein Zacken durfte fehlen, wertvolle Marken waren was Besonderes, Doppelte nur als Tauschmaterial "was wert"...

Dann, als Student, ließ das nach, bis zur völligen Gleichgültigkeit. Meine Sammlung landete anderswo, vermutlich bei meinem Vater oder bei meinem Onkel, weiß ich nicht mehr. Ein simples Steckalbum hatte ich noch behalten, mit "nix Besonderem" drin.

Vor ein paar Jahren habe ich auf einem Flohmarkt zwei Steckalben entdeckt, mit massenweise BRD-Marken drin. Für je 20 € habe ich sie erstanden, und zack! Meine Sammelleidenschaft war wieder da. Wenn auch anders als zuvor: ich erlaubte mir, die Marken nach meinen Wünschen zu sammeln und die üblichen Sammler-Maßstäbe beiseite zu lassen:

In mehreren Steckalben sind sie jetzt primär geordnet nach Motiven, darin alles gemischt, ob deutsch oder ausländisch, ob gestempelt oder nicht, ob doppelt oder nicht. Ich finde es mittlerweile auch schön, wenn vom Stempel etwas abzulesen ist (Absendeort, Datum). Hab' mich also vom Maßstab "Briefmarken als Wertanlage" gelöst, welcher ja eh mehr und mehr nachlässt.