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Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
geschrieben von: Charlotte1966, 08.05.20 09:34
Wird im Himmel eine neue Band gebraucht? Florian Schneider, Mitbegründer der legendären Band Kraftwerk ist tot.

Gemeinsam mit Ralf Hütter bildete er den Kern der weltweit wohl berühmtesten und einflussreichsten deutschen Popgruppe. Jetzt ist Kraftwerk-Gründer Florian Schneider im Alter von 73 Jahren gestorben.

"Autobahn", "Radio-Aktivität", "Trans Europa Express", "Die Mensch Maschine", "Computerwelt" - es sind diese Alben, mit denen sich die Düsseldorfer Gruppe Kraftwerk in den Siebziger- und Achtzigerjahren in den Kanon der Popmusik eingeschrieben hat – und zwar weltweit.

Ihr Einfluss auf Synthie-Pop, Electro, ja, sogar Hip-Hop ist immens. Florian Schneider gründete die Gruppe zusammen mit Ralf Hütter im Jahre 1970. Nun ist der Musiker im Alter von 73 Jahren gestorben. Das hat das Unternehmen Sony am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter mitgeteilt. Schneider-Esleben sei nach einer Krebserkrankung gestorben.

Florian Schneider, Jahrgang 1947, und der ein Jahr ältere Ralf Hütter lernten sich als Studenten beim Sommerkurs an der Akademie Remscheid kennen. Florian Schneider-Esleben, dessen Vater Paul Schneider-Esleben als Architekt bekannt war (er entwarf unter anderem den Flughafen Köln-Bonn), studierte an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Querflöte.

Er spielte kurzzeitig in der Experimentalband Piss Off, bevor er 1968 zusammen mit Hütter die Band Organisation gründete. Nach einem Album lösten die beiden die Gruppe wieder auf, um Kraftwerk auf den Weg zu bringen. Den Namensteil "Esleben" ließ Schneider bald fallen.
"Kraftwerk waren der größte Bruch im Pop seit 1955"

Nach Anfängen, die eher zeittypisch nach Krautrock klangen, entwickelten Kraftwerk sich zu dem Stil hin, die sie berühmt machen sollte. Schneider spielte zwar Querflöte, verfremdete deren Klänge aber immer mehr und entwickelte schließlich eine elektronische Version. 1974 erschien mit "Autobahn" das erste Konzeptalbum der Gruppe. Der Titelsong, eigentlich eine Albumseite füllend, erschien in einer stark gekürzten Singleversion, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien und den USA in die Hitparaden kam.

"Kraftwerk waren der größte Bruch im Pop seit 1955", schreibt der Brite Bob Stanley in seiner "Story of Modern Pop" über den Hitparadenerfolg von "Autobahn" im Jahre 1975. Während Ralf Hütter als Sprachrohr der Gruppe galt, stand Schneider für das klangtüftlerische Image von Kraftwerk.

Wer genau was bei den Produktionen im Kraftwerk-eigenen Kling-Klang-Studio in Düsseldorf tat, sollte stets ein Mysterium bleiben, aber Florian Schneider wird unter anderem der kreative Umgang mit Vocodern und anderen Stimmverfremdungen zugeschrieben. "Der reine Klang ist das, was wir erreichen möchten", sagte Schneider im September 1975 dem US-Rockkritiker Lester Bangs in einem legendären "Kraftwerkfeature" für das Magazin "Creem".

Der Einfluss der kanonisch gewordenen Kraftwerk-Alben ist enorm. Über David Bowie, Gary Numan, Depeche Mode, Human League, OMD prägten sie den britischen Synthie-Pop – und mischten sich 1982 noch einmal zwischen sie, als Nummer eins der britischen Singlecharts mit "The Model", der englischen Fassung eines Titels vom 1978 erschienenen Album "Mensch-Maschine".

In den USA wiederum schrieben sich Kraftwerk in die Geschichte des Hip-Hop ein. Produzent Arthur Baker mischte zwei Kraftwerk-Songs zu einem Track zusammen, auf den Afrika Bambaataa 1982 "Planet Rock" rappte. Auch Juan Atkins, eine der wichtigsten Gründerfiguren des Detroit Techno, war ein Fan von Kraftwerk, sie hätten definitiv seinen Sound beeinflusst, sagte Atkins dem Magazin "Electronic Beats".
Offizieller Ausstieg 2009

Nachdem es um Kraftwerk nach dem Album "Electric Café" (1986) ruhiger geworden war – abgesehen von einem Remixalbum und einigen Konzerten in der üblichen Roboter-Optik -, wurden sie 1997 für einen Auftritt bei dem englischen Techno-Festival "Tribal Gathering" stürmisch gefeiert. Im selben Jahr eröffneten sie auch das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, wo Schneider zeitweilig als Professor für Medienkunst und Performance lehrte. 1999 präsentierten Kraftwerk den offiziellen Jingle für die Weltausstellung in Hannover: "Expo 2000".

Bei der Tour 2008 trat Schneider nicht mehr mit Kraftwerk auf, und Anfang 2009 verkündete die Band offiziell den Ausstieg des Gründungsmitglieds. "Kraftwerk ist historisch geworden und wird nun in Museen ausgestellt", kommentierte Schneider 2015 in einem Interview mit dem britischen Magazin "Dazed" die weitere Entwicklung der Gruppe. Jetzt ist er im Alter von 73 Jahren verstorben.
(SPON)

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  Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
Charlotte1966 08.05.20 09:34 539 
  Re: Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
Laird 08.05.20 13:56 239 
  Re: Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
chrisquito 09.05.20 01:08 161 
  Re: Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
Vertigo71 09.05.20 01:15 156 
  Re: Florian Schneider (Kraftwerk) ist tot
Thinkerbelle 11.05.20 16:04 235 


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