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[Update] Jan Fedder ("Großstadtrevier") ist tot
Update: Aus Anlass des Todes von Jan Fedder ändert Das Erste am Mittwoch, 1. Januar 2020, sein Programm: Um 17.45 Uhr zeigt man mit "Jan Fedder - mit Ecken, Kanten und ganz viel Herz" ein NDR-Porträt von Antje Althoff, um 18.30 Uhr folgt der Spielfilm "Der Mann im Strom" nach der Romanvorlage von Siegfried Lenz aus dem Jahr 2006.
Auch der NDR würdigt Jan Fedder am 1. Januar. Um 13.45 Uhr zeigt man mit "Ufos" eine ältere Folge von "Neues aus Büttenwarder", "Heimatgeschichten: Abgezockt" schließt sich an. Ab 14.55 Uhr laufen alte Episoden des "Großstadtreviers" und erneut von "Büttenwarder", um 20.15 Uhr ist dann die Langfassung des Porträts "Jan Fedder - mit Ecken, Kanten und ganz viel Herz" zu sehen. Um 21.45 Uhr läuft der Spielfilm "Das Feuerschiff" (2008), ebenfalls basierend auf einem Roman von Siegfried Lenz, ehe um 23.15 Uhr die Wiederholung der letztjährigen Talksendung "Reinhold Beckmann trifft ... Jan Fedder" zu sehen ist. Zuvor: Schauspieler Jan Fedder ist im Alter von 64 Jahren verstorben. Das berichtet der NDR unter Berufung auf die Polizei. Mit Rollen im "Großstadtrevier" und "Neues aus Büttenwarder" wurde das norddeutsche Urgewächs bei einem großen Publikum bekannt und beliebt. Angaben zur Todesursache wurden zunächst nicht gemacht, der Schauspieler hatte aber bereits längere Zeit gegen eine Krebserkrankung gekämpft. Der 1955 in Hamburg geborene Fedder wuchs als Sohn einer Tänzerin und eines Kneipenbesitzers im Stadtteil St. Pauli auf. Bereits im Knabenalter schloss er sich dem Chor des Hamburger Michel an. Schon weit vor der Volljährigkeit begann Fedder mit dem Schauspiel und stand im Jugendtheater auf der Bühne. Nach kleineren TV-Auftritten wurde die Rolle als Pilgrim in Wolfgang Petersens Erfolgsfilm "Das Boot" (1981) zu seinem Durchbruch. In den folgenden Jahren stand er häufig in TV-Rollen vor der Kamera, nicht selten mit Bezug zu seiner norddeutschen Heimat. Darunter waren auch erste Auftritte im "Großstadtrevier" in verschiedenen Nebenrollen. Mit dem Auftakt der vierten Staffel schloss sich Fedder dann in der passend betitelten Episode "Der Neue" und in der Rolle als Dirk Matthies dauerhaft der Serie an. Auch für die im neuen Jahr anstehende 33. Staffel hatte Fedder noch vor der Kamera gestanden. Die Polizei von Hamburg hatte Fedder zum Ehrenkommissar ernannt. Fedders zweites, großes schauspielerisches Standbein war die Rolle als Kurt Brakelmann in der Heimatserie "Neues aus Büttenwarder", die Fedder ab 1997 in 80 Episoden ausfüllte. Auch in der Filmreihe um den "Hafenpastor" und als Stimme von Herbert in den animierten "Werner"-Filmen blieb der Schauspieler der Heimat verbunden. Im Lauf seiner Karriere nutzte Jan Fedder privat den Gesang als Ausgleich und veröffentlichte mit der Band Big Balls in den Jahren 1998 und 2004 zwei Alben. Daneben engagierte sich Fedder für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Im Jahr 2012 wurde erstmalig die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms bei Fedder diagnostiziert, der sich daraufhin über Jahre verschiedenen Behandlungen unterzog und unter anderem längere Zeit bei seinen Serien aussetzen musste. In der Folge wurde er auch anfällig für Sturzverletzungen und Entzündungen. Jan Fedder hinterlässt seine Ehefrau Marion, mit der er seit 2000 verheiratet war. NDR-Intendant Lutz Marmor würdigte den Verstorbenen: "Ich bin traurig. Jan Fedder war ein Norddeutscher durch und durch: ehrlich, echt, direkt, manchmal raubeinig, aber im Kern herzlich. Ein echter Volksschauspieler. Er verkörperte verschmitzte Typen genauso überzeugend wie melancholische und wortkarge Menschen. Der Tod dieses einzigartigen Schauspielers hinterlässt eine große Lücke. Mein Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau." Interview von Reinhold Beckmann mit Jan Fedder (Erstausstrahlung 23. Juli 2018, nachdem Fedder nach mehr als zehn Monaten in Reha zur Arbeit zurückgekehrt war) 30.12.2019 - Bernd Krannich/TV Wunschliste Bild: ARD/Thorsten Jander [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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