Wenn ich mir ein Fußballspiel im Stadion ansehe, brauche ich keine "Stimmungsmacher". Ich will das Spiel sehen. Dazu gehört ein freier Blick auf alle Teile des Spielfeldes, der nicht durch Stützpfosten, die das Tribünendach halten, und durch Fahnen, die geschwenkt werden, verdeckt ist. Meistens hatte ich diesen freien Blick. Aber es hat auch Situationen gegeben, in denen mein Blick eingeschränkt war.

Man könnte es sich einfach machen und sich so nah wie möglich an den Spielfeldrand stellen. Wenn ein Zaun das Spielfeld vom Zuschauerbereich trennt, könnte dieser Zaun aber auch schon störend sein. Dann müsste man ein paar Stufen hinaufgehen, so dass man über den Zaun sehen kann. Doch auch das hätte zwei Nachteile. Erstens fehlte einem der Überblick übers Spielfeld und zweitens ist so weit unten die Gefahr groß, von Gegenständen beworfen zu werden.

Deshalb suche ich mir im Stadion immer die höchste Stelle. Die Spieler wirken von da oben zwar sehr klein, aber ich habe einen hervorragenden Überblick über das Spielfeld. Den besten hat man auf den obersten Stufen der Südtribüne im Dortmunder Westfalenstadion! Da stören auch keine Fahnenschwenker. Die befinden sich nämlich weiter unten.

Aber ich war auch schon oft in kleineren Stadien, in denen man den Fahnenschwenkern nicht so einfach aus dem Weg gehen konnte. Dass die Stimmung dadurch aufgeheizt wird, indem man anderen die Sicht nimmt oder sogar in Gefahr bringt, kann ich nicht nachvollziehen. Dabei denke ich an Feuerwerkskörper und Bengalos. Die bringen mich nicht in Stimmung, sondern eher in Angst und Schrecken.

Etwas harmloser, aber auch nervig sind die Raucher, die die Luft verpesten, die unter einem Tribünendach schlecht abziehen kann. Die Säufer stören mich auch, wenn sie nach einem Torerfolg ihrer Mannschaft ihren vollen oder halbvollen Bierbecher hochwerfen und den Umstehenden eine Bierdusche verpassen. Dieses Schicksal musste ich leider auch schon einige Male erleiden.

Aber als Fußballfan muss man diese Nachteile wohl hinnehmen, denn sie gehören ja dazu und machen gute Stimmung, um Charlottes Besucher zu zitieren.